Zu den Beigaben einer Urne mit vier Ösenbandhenkeln aus Schermen (Sachsen-Anhalt) gehören ein eiserner Zungengürtelhaken und eine Bombennadel (Bombenkopfnadel). Im Mittelelbegebiet sind Zungengürtelhaken und Bombennadeln häufig mit Segelohrringen vergesellschaftet und bilden charakteristische Grabbeigaben der älteren vorrömischen Eisenzeit, finden sich aber auch noch in der jüngeren vorrömischen Eisenzeit.
Die Bombennadel besitzt einen geraden Schaft aus Eisen. Der kleine Kopf ist aus zwei dünnen Bronzehalbkugeln zusammengesetzt.
In Mitteleuropa der vorrömischen Eisenzeit, insbesondere in Norddeutschlands Jastorf-Kultur, war der Gürtel ein Bestandteil der Tracht. Der Gürtel bestand aus organischem Material und Metallbesatz oder gänzlich aus Metallblech. Am häufigsten finden sich die Schließen der Gürtel, sog. Gürtelhaken, als Beigaben in Urnengräbern. Sie wurden aus Bronze oder Eisen hergestellt. Im Laufe der Zeit veränderte sich die Form der Gürtelhaken. In der Jastorf-Kultur treten zum Beginn der vorrömischen Eisenzeit vor allem kleine Zungengürtelhaken auf. Diese bestehen aus einem biegbaren Eisenblech, das an einer oder beiden Seiten umgebogene Zungen besitzt (Keiling 2008, 93-94).
de