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Kreismuseum Jerichower Land, Genthin Sammlung Stimming [435b]
Zungengürtelhaken und Bombennadel (Kreismuseum Jerichower Land, Genthin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kreismuseum Jerichower Land, Genthin / Markus Köpke (CC BY-NC-SA)
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Zungengürtelhaken und Bombennadel (Bombenkopfnadel)

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Beschreibung

Zu den Beigaben einer Urne mit vier Ösenbandhenkeln aus Schermen (Sachsen-Anhalt) gehören ein eiserner Zungengürtelhaken und eine Bombennadel (Bombenkopfnadel). Im Mittelelbegebiet sind Zungengürtelhaken und Bombennadeln häufig mit Segelohrringen vergesellschaftet und bilden charakteristische Grabbeigaben der älteren vorrömischen Eisenzeit, finden sich aber auch noch in der jüngeren vorrömischen Eisenzeit.
Die Bombennadel besitzt einen geraden Schaft aus Eisen. Der kleine Kopf ist aus zwei dünnen Bronzehalbkugeln zusammengesetzt.

In Mitteleuropa der vorrömischen Eisenzeit, insbesondere in Norddeutschlands Jastorf-Kultur, war der Gürtel ein Bestandteil der Tracht. Der Gürtel bestand aus organischem Material und Metallbesatz oder gänzlich aus Metallblech. Am häufigsten finden sich die Schließen der Gürtel, sog. Gürtelhaken, als Beigaben in Urnengräbern. Sie wurden aus Bronze oder Eisen hergestellt. Im Laufe der Zeit veränderte sich die Form der Gürtelhaken. In der Jastorf-Kultur treten zum Beginn der vorrömischen Eisenzeit vor allem kleine Zungengürtelhaken auf. Diese bestehen aus einem biegbaren Eisenblech, das an einer oder beiden Seiten umgebogene Zungen besitzt (Keiling 2008, 93-94).

Material/Technik

Eisen / geschmiedet; Bronze / gegossen, geschmiedet

Maße

Gürtelhaken: L. 7,3 cm; Br. 1,5 cm; Nadel: L. 12 cm, Dm. Schaft 0,4 cm, Dm. Kopf 1 cm

Literatur

  • Heynowski, Ronald (2014): Nadeln erkennen, bestimmen, beschreiben. Bestimmungsbuch Archäologie 3. Berlin/München, Seite 126
  • Keiling, Horst (2008): Bemerkungen zu den eisernen v-förmigen Gürtelhaken der Jastorf-Kultur. In: F. Biermann/U. Müller/Th. Terberger (Hrsg.), „Die Dinge beobachten…“ Archäologische und historische Forschungen zur frühen Geschichte Mittel- und Nordeuropas. Archäologie und Geschichte im Ostseeraum 2, 93-105. Rahden/Westf. 2008, Seite 93-94
  • Liebschwager, Christa (1958): Die Latène-Zeit im Kreis Burg. Diplomarbeit Univ. Leipzig. Leipzig, Seite 52-53
  • Müller, Rosemarie (1985): Die Grabfunde der Jastorf- und Latènezeit an unterer Saale und Mittelelbe. Veröff. Landesmus. Vorgesch. Halle 38. Berlin, Seite 53, 84-85
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Kreismuseum Jerichower Land, Genthin

Objekt aus: Kreismuseum Jerichower Land, Genthin

Im Jahre 1886 durch den "Verein der Alterthumsfreunde" in Genthin gegründet, wurde die Sammlung 1908 als Kreismuseum vom Landkreis Jerichow II...

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