Halbfigurporträt des englischen Schriftstellers Charles Dickens als Lithographie aus der Lithographenanstalt von Blommers in Den Haag nach einer Vorlage von C. A. Last. Die Lithographie wurde um 1850 geschaffen.
Dickens gehört zu den bedeutendsten britischen Schriftstellern des 19. Jahrhunderts, mit den Romanen "Oliver Twist", "David Copperfield", "Bleak House", "A Tale of Two Cities" und "Große Erwartungen" gehört er zu den herausragendsten Autoren des Realismus. Auch seine Weihnachtsgeschichte "A Christmal Carol in Prose" hat eine enorme Wirkung entfaltet, die bis in die Gegenwart andauert.
Dargestellt wird Dickens auf der Lithographie als bürgerlich-situierter Mann in mittleren Jahren, der auf einem historitischen Sessel sitzt. Er träg einen langschößigen Überrock mit breiten Revers, darunger eine Weste und eine breite victorianische Krawatte mit Nadel. Seine Haare sind kurz, dabei aber vollständig gelockt. Er schau leicht nach linkd und trägt einen über den Oberlippenlinie heruntergezogenen Schauzbart.
Nachdem seine Werke "Der Improvisator", "Nur ein Geiger" und "O. Z." sowie die Reisebeschreibung "Eines Dichters Bazar" in Großbritannien 1846 erschienen waren, und dort beifällig aufgenommen wurden, reiste der dänische Schriftsteller Hans Christian Andersen 1847 zum ersten Mal dorthin. Charles Dickens kannte mehrere Werke Andersens; Dickens Sohn schrieb in seinen Memoiren "Mein Vater schätzte sein Werk sehr hoch ein." Während seiner Reise lernte Andersen auch den englischen Autoren kennen, der ihn u.a. in sein Ferienquartier nach Broadstairs eingeladen hatte.
Die Bekanntschaft mit Dickens erneuerte sich während einer erneuten Reise Andersens nach Großbritannien im Jahre 1857. Allerdings, so scheint es, ging Andersens stets nach Anerkennung heischende Art, mehr oder weniger auf die Nerven. Die Begegnung der beiden bleibt jedoch von nachhaltiger Tragweite.
Christian Juranek
