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Pappelknospen

Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Gerda Leo (1909–1993) [MOSPh01957(265)]
Pappelknospen (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / © Hans Ulrich Jessurun d'Oliveira, Amsterdam RR-F)
Herkunft/Rechte: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / © Hans Ulrich Jessurun d'Oliveira, Amsterdam (RR-F)
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Beschreibung

Zur Werkgruppe “Pflanzen“
Ein bevorzugtes Sujet von Gerda Leo sind Natur-Darstellungen. Von ihren Pflanzenaufnahmen gibt es in der Fotografischen Sammlung des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) fast 70 Abzüge. Dabei lassen sich zwei Kategorien unterscheiden: Mit Licht kunstvoll inszenierte Blumenstillleben und in der Landschaft gefundene – besser gesehene – Pflanzenstrukturen.

Bei den Blumenbildern isolierte Leo oftmals mittels Aus- und Anschnitt eine einzelne Blüte. In all jenen Aufnahmen spielt das Licht als Seiten- oder Oberlicht in Kombination mit dem Schattenfall oder einem stark verschatteten Hintergrund eine tragende Rolle. Nur so können die Blüten gleichsam selbst leuchten. Mit dieser Art Blumenstillleben steht Gerda Leo in einer Reihe mit den Fotografinnen und Fotografen des “Neuen Sehens“ wie etwa Aenne Biermann (1898–1933) oder auch Albert-Renger-Patzsch (1897–1966), für die die Welt der Pflanze eine große Motivvielfalt bot.

Die Fotografien von Pflanzen in der Landschaft zeigen mehr als eine einzelne Blüte, viel Umgebung lässt Gerda Leo im Bildausschnitt aber auch hier meist nicht zu. Ihr Blick ist unbestechlich: Hier hebt sie die grafische Lineatur des Geästs hervor, da die Zartheit der Halme oder die gefundene Abstraktion bis hin zur scheinbaren Auflösung der Pflanzen im natürlichen Chaos. Wichtigstes stilistisches Element ist hierbei das Spiel von Schärfe und Unschärfe, von Betonung und Auflösung.

Zum Motiv “Pappelknospen“
Von einem zarten, nahezu perfekt vertikal wachsenden Zweig gehen noch zartere Ästchen ab. Viele noch junge Knospen dieser Pappel verweisen auf den nahenden Sommer. Für diese Aufnahme spielte Gerda Leo wieder mit der Stilistik des "Neuen Sehens“. Die Nahsicht führt zum Schärfefokus auf die Pappelzweige und lässt den Bildhintergrund verschwimmen. Die, im Gegensatz zum Pappelästchen wuchtigen Stämme hinten untermauern die senkrechte Gliederung der Komposition. Das übrige Geäst im Bildhintergrund, welches sich wegen der Unschärfe nicht näher definieren lässt, sorgt für ein regelrechtes Gewimmel und erinnert an abstrahierte Natur-Darstellungen des Impressionismus. Der malereihafte Anklang wird auch durch das Weiß im Bildhintergrund - die grundierte Leinwand - symbolhaft sichtbar. Nahsicht sowie das Spiel von Schärfe und Unschärfe machen den Reiz der Aufnahme aus und werden bildgebende Elemente für die Charakterisierung des Frühlings: Es regt sich wieder Leben in der Natur (Knospen) und alles wächst gleichsam schnell (Gewimmel) und strebt empor (Vertikalität).

Schenkung Gerda d'Oliveira-Leo, Amsterdam

Material/Technik

Silbergelatine

Maße

232 x 168 mm

Literatur

  • Staatliche Galerie Moritzburg Halle (Hrsg.) (1994): Gerda Leo, Photographien 1926-1932. Leipzig
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Seit 1904 ist in der Moritzburg das hallesche Kunstmuseum untergebracht, zunächst nur mit seinen kunsthandwerklichen Beständen, ab 1921 auch mit der...

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