museum-digitalsachsen-anhalt
STRG + Y
de
Objekte gefunden: 356
SchlagworteKreuz (Symbol)x
Suche verfeinernGezielte Suche Sortiert nach: ID

Gefasster Stephanus-Stein

Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt Schatzkunst [DS020]
Gefasster Stephanus-Stein (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / punctum Bertram Kober (CC BY-NC-SA)
1 / 2 Vorheriges<- Nächstes->
Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Einen unregelmäßig geformter Granitstein umklammert eine verzierte, mehrteilige Metallfassung. Den Stein halten vier Scharnierbänder, die unten an einem konischen Fuß mit leichtem Standring und oben an einer konischen Bekrönung mit Knauf arretiert sind. Die Bekrönung endet in einer Öse. Die Fassung besteht aus vergoldetem Silber. Der getriebene Fuß zeigt eine einfache gravierte Blattornamentik. Die Scharnierbänder mit den Perlreihen sind senkgeschmiedet, die Ränder zur Zahnung gefeilt. Gestauchte Stifte schließen die Scharniere der Bänder. Die Bekrönung besteht aus einem verziertem konischen Teil (getrieben und ziseliert) und einem getriebenen, leicht gedrückten, gerippten Knauf. Den Abschluss bildet eine gegossene Henkelöse, die aus einem Blattkelch aufsteigt. Die Bünde, die die Übergangstellen der einzelnen Teile abdecken, bestehen aus aufgelöteten, gekordelten Drähten.
Die Fassung datiert das Reliquiar in das frühe 13. Jahrhundert, ihre Ornamentik wiederholgt östliches Formengut, das entweder auf eine Herkunft aus Byzanz bzw. dem Nahen Osten oder auf eine heimische Rezeption nahöstlicher Vorbilder weist.
Bereits im Halberstädter Missale des Dompropstes Johannes Semeca von 1241-1245 (Domschatz Halberstadt, Inv.-Nr. DS474) steht ein umfagreiches Gebet mit den Worten: "hochheiliger Stephanus, mit Tränen bitten wir dich bie den heiligen, von deinem Blut gefärbten Steinen [...] halte für uns, deine Diener, Fürsprache [... Übersetzung Christian Hecht]". Diese Quelle weist darauf hin, dass bereits im 13. Jahrhundert dieser und der zweite Stephanus-Stein (Domschatz Halberstadt, Inv.-Nr. DS062a) in Halberstadt vorhanden waren und als Reliquien verehrt wurden. Unter den erhaltenen Inventaren listet bereits die Inventur der Reliquien auf dem Cyther 1717 (Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Dom Halberstadt A 14, Nr. 1852 Bd. I) den gefassten Stephanus-Stein auf, er findet sich seither in allen Beschreibungen und Inventaren des Domschatzes.

Material/Technik

Stein: Granit. Fassung: Silber, getrieben, ziseliert, gegossen, genietet, vergoldet

Maße

6,5 x 5,7 cm, 388 g

Literatur

  • Bednarz, Ute; Findeisen, Peter; Janke, Petra; Krause, Hans-Joachim; Pregla, Barbara (2009): Kostbarkeiten aus dem Domschatz zu Halberstadt. Wettin-Löbejün OT Dößel
  • Carmassi, Patrizia (2011): Purpurismum in martyrio. Die Farbe des Blutes in mittelalterlichen Handschriften. In: Bennewitz, Ingrid; Schindler, Andrea (Hg.): Farbe im Mittelalter. Materialität – Medialität – Semantik. Berlin, S. 263
  • Carmassi, Patrizia (2011): Stiftung, Kunst und Feier. Das Halberstädter Missale Domschatz, Inv.-Nr. 474 und das Fest der Dedicatio ecclesiae. In: Kramiszewska, Aneta (Hrsg.): Fides imaginem quaerens: studia ofiarowane ksie̜dzu profesorowi Ryszardowi Knapińskiemu w siedemdziesia̜ta̜ rocznice̜ urodzin. Lublin, S. 68
  • Findeisen, Peter (2012): Halberstadt, Dom, Liebfrauenkirche, Domplatz. Königstein im Taunus, S. 69-70
  • Haber, Conrad Matthias (1728): Kurtz-gefasste Aber doch gründliche Nachricht Von der hohen Stiffts-Kirchen Oder so genannten Dom-Kirchen zu Halberstadt, und deroselben Merckwürdigkeiten. Halberstadt, S. 46
  • Hahn, Cynthia J.; Klein, Holger A. (Hrsg.) (2015): Saints and Sacred Matter - the cult of relics in Byzantium and beyond. Washington, S. 188
  • Janke, Petra (2006): Ein heilbringender Schatz. Die Reliquienverehrung am Halberstädter Dom im Mittelalter. Berlin, München, S. 224-225
  • Meller, Harald / Mundt, Ingo / Schmuhl, Boje E. Hans (Hrsg.) (2008): Ein heilbringender Schatz. Die Reliquienverehrung am Halberstädter Dom im Mittelalter. Regensburg, S. 94-95
  • Niemann, Franz (1824): Die Stadt Halberstadt und die Umgegend derselben. Versuch eines topographischen Handbuchs für Einheimische und Reisende. Halberstadt, S. 38
  • Zschiesche, Karl Ludwig (1895): Halberstadt sonst und jetzt mit Berücksichtigung seiner Umgebung. Halberstadt, S. 158
Hergestellt Hergestellt
1200
Niedersachsen
[Zeitbezug] [Zeitbezug]
1200
[Zeitbezug] [Zeitbezug]
950
949 1252
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt

Der gotische Dom St. Stephanus und St. Sixtus in Halberstadt birgt zahlreiche Kunstwerke, in denen die Frömmigkeit von vielen Generationen zum...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.