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Pfeilerfigur Konrads von Krosigk

Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt Gemälde und Skulpturen [DHBSGI-I0180]
Pfeilerfigur Konrads von Krosigk (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / punctum Bertram Kober (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Die Skulptur zeigt einen Mann mittleren Alters, gekleidet in einer Tunika, einer Schulterkapuze und einem mehrfach geknoteten Strickgürtel, einem Zingulum. Diese an eine Mönchstracht angelehnte Kleidung ergänzen zwei Jakobsmuscheln auf den Schulterstücken der Kapuze und ein Pilgerhut, ehemals hielt die Figur wohl einen Pilgerstab in seiner Linken, wie aus der zur offenen Faust gehobenen Handhaltung zu entnehmen ist. Seine Rechte zieht er an seine Brust bzw. sein Herz empor. Auf dem Sockel verrät eine eingemeißelte Inschrift den Namen des Dargestellten: „Conradus Ep.“, d. h. Konrad von Krosigk, Bischof von Halberstadt 1201-1209.
Konrad von Krosigk war Teilnehmer des Vierten Kreuzzugs und brachte aus Konstantinopel zahlreiche, teils sehr bedeutende Reliquien, Goldschmiedewerke und Seidenstoffe mit nach Halberstadt. Er schuf einen besonderen Festtag zur Ehre dieser Reliquien und verband diesen mit umfangreichen Ablässen. Dies führte zu einer neuen Blüte des Doms und Bischofssitzes Halberstadt als Pilgerzentrum. Schon nach acht Jahren dankte Krosigk als Bischof ab und ging in ein Zisterzienserkloster, wo er als Mönch und Bischof bis zu seinem Tod 1225 lebte.
Die Figur schuf der Bildhauer Heinrich Weltring in der für ihn auszeichnenden Gestaltung mit ausgewogenen harmonischen Formen. Er stellt Krosigk nicht in seiner Bischofswürde dar, sondern als mönchischer Pilger, der mit der Geste der Hand seine Taten als Herzensangelegenheit bezeichnet.
Die Figur Konrads von Krosigk ist Teil einer Reihe von Pfeilerfiguren, die für das Hauptschiff des Halberstädter Doms konzipiert wurden. Das Konzept dieser Reihe ist im „Kirchenkalender der Hohen Stifts- und Domkirche zu Halberstadt aus dem Jahre 1880“ (S. 6-7) zusammengefasst: "Auf die leeren Consolen [der Dompfeiler] hat die Liebe und Dankbarkeit eine Statue nach der andern gestellt. Es grüßen nun gleich bei Eintritt die Bildsäulen Luthers und Melanchthons (um 1520), dann folgt Bischof Conrad von Crosigk, der treue Mann (um 1200), dann unser erster Bischof Hildegrim, welcher erst Bischof von Chalons von Karl dem Großen hierher gesetzt wurde (809), dann der Apostel Deutschlands Bonifatius (um 750), dann der tiefe Augustinus (um 130), dann der barmherzige Martinus (um 400) und endlich Johannes der Täufer, der Wegbereiter Christi. Im südlichen Seitenschiffe ist neben Karl dem Großen, dem Stifter des Bisthums, die Statue des Bischofs Heinrich Julius von Braunschweig, der die Reformation 1591 in den Dom einführte, aufgestellt."
Damit zählt die Figur zum Konzept „Helden der Kirchengeschichte“ des Oberdompredigers Gustav Nebe, das dieser 1878 entwickelt hatte. Er beabsichtigte gemeinsam mit dem Gemeindekirchenrat, die bei einer Restaurierung des Domes durch den Preußischen Staat ergänzten Konsolen auf allen Hauptschiffpfeilern mit Figuren zu besetzen und die schon vorhandenen mittelalterlichen Pfeilerfiguren im östlichen Langhaus durch weitere Figuren an allen Pfeilern zu bereichern.

Material/Technik

Sandstein

Maße

Höhe 175 cm, Breite 75 cm

Literatur

  • Nebe, Gustav (1879): Kirchenkalender der Hohen Stifts- und Domkirche zu Halberstadt aus dem Jahre 1879. Halberstadt, S. 6-7
  • Nebe, Gustav (1880): Kirchenkalender der Hohen Stifts- und Domkirche zu Halberstadt aus dem Jahre 1880. Halberstadt, S. 6-7
Hergestellt Hergestellt
1878
Heinrich Weltring
Berlin
[Zeitbezug] [Zeitbezug]
1878
1877 1882
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt

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