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Petschaft der Stadt Zeitz

Museum Schloss Moritzburg Zeitz Münzen und Medaillen [V/G - 13]
Petschaft der Stadt Zeitz (Museum Schloss Moritzburg Zeitz RR-R)
Herkunft/Rechte: Museum Schloss Moritzburg Zeitz / Nadine Neumann (RR-R)
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Beschreibung

Bei dem Anblick des Zeitzer Wappens ist wohl nur wenigen bewusst, welch lange Geschichte und Bedeutung der Erzengel Michael für die Stadt Zeitz besitzt. Im Verlauf von über 900 Jahren wurde der Fürst der Engel, der Übermittler von Gebeten und guten Taten, der Seelenbegleiter, der Drachentöter und Schutzpatron gegen das Böse und die Feinde des Christentums, vom Beschützer der nach ihm benannten Kirche zum Schutzherren von Zeitz.

Das vorliegende Petschaft ist durch eine einfache, kreisrunde Form gekennzeichnet. Bei dem Material handelt es sich wahrscheinlich um Blei, welches zusätzlich mit einer dünnen Schicht aus Kupfer versehen wurde. Dadurch wurde der Siegelstempel insgesamt günstiger und leichter in der Herstellung, da Materialien wie Blei im Vergleich zu Kupfer, wesentlich preiswerter in der Anschaffung waren. Auffällig ist jedoch, dass der Schaft des Petschafts fehlt und es sich somit lediglich um eine Stempelfläche handelt. In die Stempelfläche eingraviert ist in einer Kassette das Zeitzer Stadtwappen. Um das Wappen herum steht als Schriftzug geschrieben: SIEGEL DER STADT ZEITZ.

Das Petschaft zeigt den Erzengel Michael entgegen der bisherigen Darstellung nicht mehr in einer Art Engelsgewand, sondern in einer leichten Rüstung ohne Helm. Stehend schwingt er, über dem auf dem Rücken liegenden Drachen, sein Schwert. Warum es zur Verfremdung des ursprünglichen Siegelbildes kam, indem der Erzengel nun gerüstet gezeigt wird, ist unklar. Auch die Vereinfachung der Bewaffnung des Erzengels mit einem einfachen Schwert, statt seines biblischen „Flammenschwert“ ist ungewiss.
Der Hersteller und Graveur des Petschafts ist kein geringerer als der Zeitzer Carl Friedrich Hermann Held (1836-1914) – der „Königliche Hof-Graveur“ des preußischen Kaisers Wilhelm I. Herman Held wurde am 05.04.1836, als Sohn eines Schneidermeisters in Zeitz geboren. Held übergab im Jahr 1910 seinen Nachlass an das städtische Museum. Darunter befand sich u.a. auch das Petschaft mit dem dazugehörigen Abdruck der Stadt Zeitz. Im Museum wurde es als ein Kernstück der „Held’schen Sammlung“ aufgenommen und zeitweise auch präsentiert.

Am bekanntesten ist die Darstellung des Erzengels Michael – neben der als Vorsteher des Paradieses mit Waage – die, wie er mit Speer oder Schwert den Drachen Tötet.
Seit dem 14. Jahrhundert verdrängte der Erzengel Michael die bis dahin unangefochtenen Apostel Petrus und Paulus. Sicher hing das mit dem wachsenden Selbstbewusstsein der Bürger zusammen, die für ihre Stadt ein eigenes Siegel und Repräsentationszeichen haben wollten. Sichtbar für alle konnten sie sich so gegen die Geistlichkeit des Stifts und gegen deren Herrschaftsansprüche abgrenzen. Zunächst wurden Petrus und Paulus und der Erzengel Michael in den Siegeln und Petschaften noch abwechselnd benutzt, aber Michael gewann schließlich im 16. Jahrhundert für die Stadt Zeitz die Oberhand. Amtliche Schreiben zeigen ihn über die Jahrhunderte hinweg in verschiedenen Darstellungen. Zudem wurde das Stadtwappen nicht nur zur Kennzeichnung der Stadt selbst verwendet, sondern auch um städtischen Besitz zu kennzeichnen. Seit dem 18. Jahrhundert wandelt sich dann der Schutzengel der Stadt auf den Petschaften und Siegeln von einem Engel in einen schwer gerüsteten Ritter um. Die derzeitige offizielle Blasonierung des Zeitzer Stadtwappens findet man in der Hauptsatzung der Stadt Zeitz.

Material/Technik

Kupfer auf Blei

Maße

Durchmesser: 5,30cm

Museum Schloss Moritzburg Zeitz

Objekt aus: Museum Schloss Moritzburg Zeitz

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