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Flügelaltar mit Kalvarienberg

Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt Gemälde und Skulpturen [ds397]
Flügelaltar mit Kalvarienberg (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / Bertram Kober (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Der große Flügelaltar zählt zu den vorzüglichsten Zeugnissen der altdeutschen Malerei in Norddeutschland. Eine eingravierte Beschriftung auf den Rahmenplatten der Festtagsseite belegt den Künstler und die Entstehung: "Im Jahre des Herrn 1508 ist dieses Werk durch mich, Johannes Raphon in Einbeck, vollendet worden und ebenso verfertigt worden."

Das Triptychon zeigt auf der Mitteltafel die vielfigurige und sehr bewegte Szenerie der Kreuzigung Christi. Im Vordergrund stützt der Apostel Johannes die niedersinkende Maria. Sie sind umgeben von trauernden Frauen. Unter dem Kreuz kniet die kostbar gekleidete Maria Magdalena und blickt zu Christus mit zum Gebet gefalteten Händen empor. Rechts würfeln die Soldaten um Christi Gewänder. Zu beiden Seiten des Kreuzes drängen Reitergruppen heran. Der in einen roten Mantel gehüllte Hauptmann Longinus fügt Christus mit einer Lanze die Seitenwunde zu, während Engel das Blut Christi in Kelchen auffangen. Ein äußerst bildhafter und zu emotionaler Anteilnahme führender Verweis auf die Heilige Messe.
Die inneren Seitentafeln haben die Menschwerdung Gottes zum Thema. Die linke Tafel zeigt die Verkündigung an Maria und darunter die Anbetung des Kindes durch die Heiligen Drei Könige. Auf der rechten Tafel ist oben die Anbetung des Kindes durch Maria, Josef, Engel und die Hirten dargestellt sowie unten die Darstellung Jesu im Tempel. Alles ist in kraftvollen dunklen Farben auf Goldgrund und in dekorativer Weise mit ausdrucksstarken Details gemalt.
Die beiden äußeren Seitentafeln, die womöglich aus der Werkstatt von Hans Raphon stammen, zeigen die Begegnung des ungläubigen Apostels Thomas mit dem auferstandenen Christus und die Heilige Elisabeth inmitten von sieben heiligen Jungfrauen.

Literarische Quellen lassen darauf schließen, dass sich das Retabel ursprünglich auf einem Altar im nördlichen Seitenschiff des Halberstädter Domes befand. Zum Retabel gehört eine vermutlich ebenfalls in Hans Raphons Werkstatt entstandene Predella mit Anna Selbdritt und acht Heiligen.

Material/Technik

Tempera auf Eichenholz

Maße

Höhe: 170 cm x Breite 165 cm (Mitteltafel)

Literatur

  • Bednarz, Ute; Findeisen, Peter; Janke, Petra; Krause, Hans-Joachim; Pregla, Barbara (2009): Kostbarkeiten aus dem Domschatz zu Halberstadt. Wettin-Löbejün OT Dößel, Seite 194
  • Gmelin, Hans Georg (1974): Spätgotische Tafelmalerei in Niedersachsen und Bremen. München, Berlin: Deutscher Kunstverlag, Seite 562-570
  • Harald Meller, Ingo Mundt, Boje E. Hans Schmuhl (Hrsg.) (2008): Der Heilige Schatz im Dom zu Halberstadt. Regensburg: Schnell & Steiner, Seite 358, 361
  • Hermes, Ernst (1896): Der Dom zu Halberstadt. Seine Geschichte und seine Schätze. Eine Festschrift zum 18. September 1896. Halberstadt, Seite 134
  • Meyer, Erich (1938): Das Dommuseum Halberstadt: Ein Führer. Halberstadt, Seite 9
  • Richter, Jörg (2009): Der Domschatz zu Halberstadt. Führer durch die Ausstellung. Wettin-Löbejün OT Dößel, Seite 86f.

Links/Dokumente

Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt

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