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Kreismuseum Bitterfeld „Von der Freiheit eines Christenmenschen in der DDR“, Zeitzeugen-Vortrag von Lothar Rochau, Widerständler und Diakon in der DDR

„Von der Freiheit eines Christenmenschen in der DDR“, Zeitzeugen-Vortrag von Lothar Rochau, Widerständler und Diakon in der DDR

Über die Veranstaltung

Am Mittwoch, den 11. März 2020, 14:00 Uhr, lädt das Kreismuseum Bitterfeld zum Vortrag mit dem Titel „Von der Freiheit eines Christenmenschen in der DDR“ (DDR-Zeitzeugen-Vortrag), gehalten von Lothar Rochau, ein.

Lothar Rochau wird über seine Zeit in der DDR im 30igsten Jahr der Wiedervereinigung berichten. Der hallische evangelische Diakon, damals 30 Jahre alt, praktizierte in Halle-Neustadt das Konzept der "Offenen Arbeit" mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Zugleich engagierte er sich in verschiedenen Friedens - Menschenrechts - und Umweltgruppen und hielt Kontakte zu weiten Kreisen der Opposition in der damaligen DDR. Gemeinsam mit anderen Hallensern organisierte er auch am 05.06.1983 - am Weltumwelttag - mitten im Chemiebezirk eine Umweltdemo per Fahrrad. Rochau wurde seit seinem 17. Lebensjahr von 91 inoffiziellen Mitarbeitern des Staatssicherheitsdienstes - oft rund um die Uhr - überwacht und mehrere OV (Operative Vorgänge) mit umfangreichen Zersetzungsmaßnahmen eingeleitet.
Nachdem die Evangelische Kirche ihn auch auf Grund dieser Maßnahmen kündigt und damit den Schutz entzieht, wird er 1983 zu 3 Jahren Freiheitsentzug wegen
§ 106 StGB der DDR (staatsfeindliche Hetze) vom Bezirksgericht Halle verurteilt. […] Nach dem Fall der Mauer ließ sich Rochau wieder in die DDR einbürgern, ging zurück nach Halle und arbeitete 17 Jahre als Jugendamtsleiter bei der Stadt Halle an der Saale.“

Alle Interessierten und Museumsfreunde sind herzlich eingeladen. Der Eintritt beträgt 2,50 € bzw. 1,50 € ermäßigt. Um Voranmeldung wird gebeten.

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