Schwarz-Weiß-Foto eines Gebäudes in Pabstorf. Vergrößerung auf Pappgrund aufgezogen. Schrägansicht der Straßenfront vom Wohnhaus eines Landwirtes, rechts vom Tor ist der Giebel eines angrenzenden Gebäudes zu sehen.
Nach Bildunterschrift handelt es sich um den Hof des M. Kahmann in Pabstorf. Das Wohnhaus wurde 1883 erbaut. Das Gebäude ist ein recht prägnantes Beispiel für einen sog. "Rübenpalast". Solche Bauten werden durch das villenartige Erscheinungsbild und die Verwendung "moderner" Materialien geprägt, die im Zuge der Industrialisierung ab der Mitte des 19. Jahrhunderts aufkamen. Mit solchen Bauten dokumentierten Landwirte ihren Wohlstand und Lebensstil, den sie im Zuge des seit Mitte der 1830er-Jahre in der Magdeburger Börde etablierten "Zuckerrübenbooms" mit großflächigem Rübenanbau und allgemein intensivierter Landwirtschaft erreicht hatten.
Die Fotografie gehört zu einer Reihe gemachter Aufnahmen, von denen 13 in die Museumssammlung gelangten. Friedrich Rickenstorff als Inhaber einer Baufirma, "Friedrich Rickenstorff, Baugeschäft und Dampfziegelei" in Wackersleben, hatte sie offenbar anfertigen lassen, um die Fotos schon realisierter Bauaufträge zu Referenzzwecken zu verwenden.
Die Ausfertigung der Vergrößerung und das Aufziehen auf den Pappuntergrund wurde laut Stempel auf der Rückseite der Pappverstärkung vermutlich von einem Helmstedter Fotoatelier realisiert. Ob auch die Aufnahme selbst durch einen Fotografen des Ateliers gemacht wurde oder diese von Rickenstorff selbst erstellte zur Vergrößerung in das Fotoatelier Ferdinand Jacobs, Helmstedt, übergeben wurde, ist nicht mehr nachvollziehbar.
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