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GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung Nachlass Otto Illies (1881-1959) [NLI 273a]
Anemone (nach rechts) (Gleimhaus Halberstadt CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gleimhaus Halberstadt (CC BY-NC-SA)
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Anemone (nach rechts)

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Beschreibung

Otto Illies beschäftigte sich in seiner ganzen Künstlerlaufbahn immer wieder mit Blumen. Die Blumenmalerei war im ausgehenden 19. Jahrhundert keine geläufige Gattung. Und wenn Blumen dargestellt wurden, dann eher als Blumensträuße. Illies‘ Blumen dagegen erscheinen in einem besonderen Licht, nämlich ausdrücklich als Blumenindividuen. Dabei galt sein alleiniges Interesse den Pflanzen seiner Heimat, worin eine gewisse Heimatsehnsucht Ausdruck findet, die auch in seinem Lebenslauf (ediert in Lacher 2009) formuliert wird. Seine Liebe gehöre, so sagte er "unseren wilden Blumen". Unter diesen wiederum wählte er allgegenwärtige und gewöhnliche Arten, so etwa die Anemone, deren leicht fassliche Form er in zahlreichen Varianten bearbeitete und deren spezifische Merkmale er mit feiner Beobachtungsgabe herausstellte. Illies selbst berichtet von einem ‚Erweckungserlebnis‘ Godeffroys Park (Blankenese): "Seitdem uns dort im Frühling zu tausenden die Osteranemonen umblühten, haben sie immer zu meinen Lieblingsblumen gehört".
Die Darstellungsart der Anemone ist schlicht wie ihre Gestalt selbst. Ein zierlicher Stengel in leichter Neigung trägt ein üppiges Blattwerk und wird von einer geneigten Blüte gekrönt. Diese Blume stellte Illies in verschiedenen Varianten dar, wobei teilweise Blüten auch von hinten zu sehen sind. Die Wiedergabegröße der Anemone entspricht ungefähr ihrer realen Größe, was den Betrachter noch näher an die natürliche Erscheinung heranführt. Allen Darstellungen gemeinsam ist ein gedruckter Rahmen, wodurch die Bildwürdigkeit des schlichten Blümchens betont wird.
Spiegelt diese Sichtweise auf eine Anemone, die im Frühjahr, bevor der Waldboden von den Blättern der Bäume beschattet wird, zu Tausenden die Waldböden überdecken, nicht auch menschliche Eigenschaften wieder, eben ein bescheidenes Tragen ihrer Aufgabe? Und zeigt Otto Illies damit nicht auch, dass selbst das gewöhnlichste und in Massen auftretende Geschöpf einzigartig ist und Beachtung verdient?

Material/Technik

Linolschnitt

Maße

30 x 20 cm

Literatur

  • Lacher, Reimar (Hg) (2009): FARBEN-SCHÖPFUNG. Otto Illies (1881-1959), Yokohama - Hamburg - Wernigerode. Halle
GLEIMHAUS  Museum der deutschen Aufklärung

Objekt aus: GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung

Das Gleimhaus ist eines der ältesten deutschen Literaturmuseen, eingerichtet im Jahr 1862 im ehemaligen Wohnhaus des Dichters und Sammlers Johann...

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