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Städtische Museen Tangermünde Historische Bekleidung [V 206 D (alt: 900)]
Oberteil eines zweiteiligen Damenkleides (Museumsverband Sachsen-Anhalt CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museumsverband Sachsen-Anhalt / Corrie Leitz (CC BY-NC-SA)
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Oberteil eines zweiteiligen Damenkleides

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Beschreibung

Dieses Oberteil gelangte 1928 als Schenkung einer Tangermünder Familie ins Museum.
Das Obermaterial ist ein Seidenköper Z-Grat 1:2 mit weißen Punkten. (Die Seide wurde mit Schwarz bedruckt.) Bis auf zwei quer verlaufende Abnäher in der Taille ist das Teil in Prinzessform* gearbeitet und daher wohl noch zur Kürassmode** gehörig. So ist auch der Schoß hinten für eine kleine Turnüre*** ausgearbeitet.
Das Oberteil hat einen kragenlosen, runden und gepaspelten Ausschnitt. Der Verschluss erfolgt oben mit Haken und Öse, darunter mit neun mit Seidenzwirn umflochtenen Halbkugelknöpfen.
Am unteren Rand befinden sich eine Blende und ein 14 cm breiter Faltenvolant. Vier gleichartige, 5 bzw. 2 cm breite Volants sind auch an den Ärmelenden vorhanden, der obere Volant wurde jeweils angeheftet. Auf dem Mittelstück des hinteren Schoßes befinden sich eine Schleife sowie ein 3,5 cm breiter Faltenvolant. Die Schulternähte sind gepaspelt.
Das Oberteil ist insgesamt auf weißen gerauten Baumwollköper gearbeitet. Von dem ursprünglich umlaufenden baumwollenen Taillenband ist nur noch das mittlere Stück (im Rücken) erhalten.

*Prinzess-Form = nur mit Längsnähten auf Taille gearbeitetes Kleid oder Oberteil

**Kürass-Mode: benannt nach dem Brustharnisch früherer Zeiten. Von 1875 - 1881 hatten die Frauengarderoben eng anliegende, stark über die Taille hinaus verlängerte, die Figur modellierende Oberteile, meistens in Prinzess-Form.

***Turnüre: Seit dem Spätbarock immer einmal wiederkehrendes Reifengestell oder Polster für das Gesäß. Mit der Mode wechselte auch die Bezeichnung. Es handelte sich um ein Gestell aus Fischbein- oder Stahlstäben, die mit Bändern oder Stoff verbunden waren, halbkreisförmig und lang, oder kleinere Polster. Sie wurden über das Gesäß gelegt und um die Taille herum festgebunden, darüber wurde der Rockstoff gebauscht. Die in der Kürassmode langen Schöße des Oberteils mussten dafür Platz bieten, sie wurden mit tiefen Falten versehen. 1869 bis 1875 (Kürassmode) und 1882 bis 1888 (hier auch Cul de Paris genannt) in Mode.

weitere Maße: Taille 66 cm, Ärmel 48 cm, Schulternaht 19 cm

Material/Technik

Seide, Baumwolle

Maße

GL hinten 60 cm, Rückenlänge 36 cm, Vorderkanten mit Volant 46 cm, Unterkante ohne Volant 2 x 48 cm, dazwischen 18 cm br. Schoßmittelteil

Städtische Museen Tangermünde

Objekt aus: Städtische Museen Tangermünde

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