Der Kupferstich zeigt Giebichenstein, einen Vorort Halles an der Saale. Die Burg Giebichenstein ist die älteste Saaleburg und war im Mittelalter Residenz der Magdeburger Erzbischöfe. Im 17. Jahrhundert, präziser ab 1645, war Georg Händel, Vater des Komponisten Georg Friedrich Händel, in dem kleinen Ort Amtschirurg. In der Giebichensteiner Kirche St. Bartholomäus heiratete er auch seine zweite Ehefrau Dorothea Taust, Georg Friedrichs Mutter. Deren Vater Georg Taust war Pfarrer in Giebichenstein.
Die Abbildung Giebichensteins wurde von dem aus Frankfurt am Main stammenden Kupferstecher Caspar Merian angefertigt. Das Blatt ist signiert mit: "Casp. Merian fecit, 37".
Der Stich zeigt die zum damaligen Zeitpunkt existierenden Gebäude. Giebichenstein liegt am rechten Ufer der Saale. Eine Fähre, welche auf der Ansicht erkennbar ist, diente als Verbindungsglied zum Dorf Kröllwitz. Über allen Gebäuden und der Saale erhebt sich auf einem Felsvorsprung die Burg Giebichenstein. Ebenfalls sind bei genauem Hinsehen Menschen angedeutet, die den Hang zur Burg hinauf wandern. Sehr schön herausgearbeitet ist die hügelige Landschaft, welche für die Umgebung Halles typisch ist. Am linken Bildrand im Vordergrund dient der Ausschnitt eines Baumes auf einem Hügel als Staffage. Es wirkt, als ob ein Betrachter in der Nähe des Baumes in das Tal hinab blickt und Giebichenstein ausgiebig betrachtet.
Ein Schriftzug in der Mitte des Bildes nennt den Namen der betrachteten Siedlung: "Giebichenstein".
Signatur: Casp. Merian fecit 37.
Beschriftung: Giebichenstein.
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