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Schloß Wernigerode GmbH Sammlung der Druckgraphik [Gr 000034]
Kupferstich: Perspektivische Vorstellung des Blocken oder Blockenbergs (Brocken) (Schloß Wernigerode GmbH RR-F)
Herkunft/Rechte: Schloß Wernigerode GmbH / Foto: Iris Berndt, 2022 (RR-F)
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Harz: Perspektivische Vorstellung des Blocken oder Blockenbergs (Brocken), 1749

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Beschreibung

Die Darstellung gilt als die älteste Ansicht des Brockens und gibt diesen und seine Umgebung in stark schematisch-idealisierter Weise als kartographisch gemeinter Ansicht aus der Vogelschau wieder. Doch verdienen einerseits einige Details genauere Betrachtung (warum ist beispielsweise der Fels auf dem Brocken "Teuffels Altar" genannt), andererseits ist der Kartograph mit seiner Aufgabe durchaus mit Humor an die Arbeit gegangen. Die Inschrift über der abgerundeten Bergkuppe weist den Berg als den "Ober-Aufseher des ganzen Harz-Gebirges" aus. Die am Himmel kreisenden Hexen- und Dämonenfiguren beziehen sich auf seine sagenhafte Rolle als Stätte der alljährlichen Walpurgisnacht vom 30. April auf den 1. Mai. Eine ausführlichere Würdigung mit mehreren Vergleichsabbildungen findet sich online.

Das Blatt besticht nicht nur durch schönes Kolorit, sondern hat größten Seltenheitswert durch die schon von zeitgenössischen Zeichnern im 18. Jahrhundert humorvoll erweiterte Anzahl von Hexen und Teufeln.

Das Blatt ist in der Darstellung Mi. o. auf einem von phantastischen Vögeln gehaltenen Tuch bezeichnet "Perspektivische Vorstellung des Blocken oder Blockenbergs mit derjenigen Gegend, so weit solche von demjenigen der auf der Spitze des Berges steht gesehen werden kann. Gezeichnet Ao. 1732 von L. S. Bestehorn. / Herausgegeben von Homann. Erben C. P. S. M. 1749.", Darüber auf einem Schriftzug ein Auszug des Titels auf französisch. Links und rechts im Himmel sind zwei weitere Textfelder in Gestalt von Papierrollen eingezeichnet, links die Legende der Buchstaben A-Z, rechts die Legende der Ziffern 1-10.

Johann Baptist Homann (1664-1724) gründete 1702 in Nürnberg einen Verlag für Kartografie, der zahlreiche Globen und Karten produzierte. Der nach seinem Tod zunächst von seinem Sohn und später dessen beiden Geschäftsführern weiter betriebene Verlag firmierte unter dem Namen "Homann Erben".

Material/Technik

Kupferstich und Stichel auf Velin, koloriert mit Pinsel und Wasserfarben

Maße

49,0 x 62,2 cm (Blattgröße) (Maße im Katalog Goethe 48,9 x 57,8 cm, erfolgte eine anstückelung?)

Literatur

  • Christian Juranek mit Marie-Luise Kahler und Gabriele Oswald (1999): Abenteuer, Natur, Spekulation. Goethe und der Harz. Halle/Saale, Nr. 191 (S. 170ff.) m. Abb.
  • Uwe Lagatz unter Mitwirkung von Claudia Grahmann (2011): Hercynia Curiosa oder Curiöser Hartz-Wald. Auf den Spuren früher Harzreisender. Wernigerode, Abb. S. 16
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Schloß Wernigerode GmbH

Objekt aus: Schloß Wernigerode GmbH

Der vollständige Name lautet: "Schloß Wernigerode. Zentrum für Kunst- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts". Das Schloß Wernigerode kann auf...

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