museum-digitalsachsen-anhalt
STRG + Y
de
Stiftung Händel-Haus Halle Handschriftensammlung [AS-Franz B 1]
Brief von Robert Franz an Max Chop (Stiftung Händel-Haus Halle CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Händel-Haus Halle (CC BY-NC-SA)
1 / 6 Vorheriges<- Nächstes->

Brief von Robert Franz an Max Chop

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Brief von Robert Franz an Max Chop. Halle (Saale), 01.07.1890. 1 Doppelbl. (3 S. beschr.) + Briefumschlag. Bleistift auf Papier.

Zusammenfassung:
Robert Franz dankt Max Chop für eine Rezension seiner Lieder und erläutert den Einfluss von Schubert, Schumann, Bach, Händel und dem altdeutschen Volkslied auf diese. Er begründet außerdem seine weitgehende Beschränkung auf die Liedform.

Transkription:
Hochgeehrter Herr!
Vielen Dank für Ihre freundlichen Glückwünsche!
Das Urtheil in Ihrem Briefe u. in der Halli’schen Zeitung über meine Lieder, läßt diesen endlich das ihnen lange genug vorenthaltene Recht widerfahren. Ohne Schubert u. Schumann wäre es mir gar nicht möglich gewesen, in rein musikalischer Hinsicht einen Ausdruck zu erzielen, wie er Ihnen vorliegt; es machten sich aber bei mir noch andere Elemente geltend, die auf jene beiden Meister theils gar nicht, theils in nur beschränktem Grade eingewirkt haben: ich denke hier an Seb. Bach, Händel u. das altdeutsche Volkslied. Glücklicherweise fügte sich’s, daß sämtliche Faktoren zu gleicher Zeit auf mich Einfluß gewannen u. in einem Assimilationsprocesse resultirten, der ihrer inneren Verwandtschaft durchaus entspricht. Natürlich ging das nur ganz unbewußt vor sich u. wurde mir erst klar, als mich Angriffe nöthigten, mir über mein Verhalten Rechenschaft abzulegen.
Man hat mir nun häufig den Vorwurf gemacht, daß ich mich fast ausschließlich auf das Lied beschränkte. Abgesehen von dem inneren Drange, der mich dieser Form zuwies, leitete mich auch die Ueberzeugung, in ihr ein noch nicht völlig ausgebeutetes Gebiet zu erblicken, dessen Grenzen einer Erweiterung fähig wären. Darin glaube ich mich auch nicht getäuscht zu haben u. bin erfreut, diese Ansicht jetzt von Vielen getheilt zu sehen. Ob jene Grenzen aber so weit ausgedehnt werden dürfen, wie es der Realismus unserer Zeit verlangt, ist eine Frage, die ich nicht zu entscheiden habe.
Obige Mittheilungen sind der Wahrheit gemäß u. in keiner Weise eine oratio pro domo.
Ihr
ergebenster
Rob. Franz.
Halle d. 1.ten Juli 90.

[Auf dem Briefumschlag:]
Herrn
Max Chop
Chefredacteur u. Kunstschriftsteller
in
Neu-Ruppin

Absender:
Dr. Rob. Franz
Halle a/S.
(Königsst. 38.)

Material/Technik

Bleistift auf Papier

Maße

H 22 cm, B 14 cm; 1 Doppelbl. (4 S.) + Umschlag

Teil von

Literatur

  • Sasse, Konrad (Hrsg.) (1961): Katalog zu den Sammlungen des Händel-Hauses in Halle. 1. Teil: Handschriftensammlung. Halle
Karte
Verfasst Verfasst
1890
Robert Franz
Halle (Saale)
Empfangen Empfangen
1890
Max Chop
Neuruppin
1889 1892
Stiftung Händel-Haus Halle

Objekt aus: Stiftung Händel-Haus Halle

1937 erwarb die Stadt Halle das in der Großen Nikolaistraße gelegene Geburtshaus des berühmten Komponisten Georg Friedrich Händel und eröffnete hier...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.