Facettenaxt der Schnurkeramik-Kultur aus Schkopau

Aus Mitteldeutschland ist eine größere Anzahl von Steinäxten überliefert, die sich durch sorgfältig herausgearbeitete Schleiffacetten auszeichnen. Diese Facettenäxte konnten lange nicht eindeutig chronologisch eingeordnet werden, da sie in der Regel als Einzelfunde in die Sammlung des Landesmuseums für Vorgeschichte gelangten. Mittlerweile lassen sie sich in die Schnurkeramische Kultur datieren.
Die hohe Konzentration von schnurkeramischen Facettenäxten erscheint auffällig. Ihre Verbreitung zeigt eine Konzentration im westlichen Mitteldeutschland. Das Vorkommen dieses Typs bis Belgien, Nordwestdeutschland, Dänemark, Polen, Böhmen, Österreich und auch Südwestdeutschland bezeugt die damals bestehenden weitreichenden Kontakte des mitteldeutschen Raumes und die große Ausdehnung der Schnurkeramischen Kultur über weite Teile Europas.
Facettenäxte wurden zumeist aus Schiefergestein hergestellt, welches in Thüringen ansteht. Dieses Gestein wurde für andere Axtformen eher nicht verwendet. Der Facettenschliff könnte daher eine diesem speziellen Werkstoff angepaßte Bearbeitungstechnologie gewesen sein.