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Regionalgeschichtliche Sammlungen der Lutherstadt Eisleben Gemälde [VK1 1259]
Epitaph Stoßnack/Koburger (Regionalgeschichtliche Sammlungen der Lutherstadt Eisleben CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Regionalgeschichtliche Sammlungen der Lutherstadt Eisleben (CC BY-NC-SA)
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Epitaph Stoßnack/Koburger

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Beschreibung

In der Literatur der letzten 200 Jahre wurde das Gemälde zur Erinnerung an den an anderer Stelle Bestatteten (Kenotaph) trotz intensiver wissenschaftlicher Besprechung falsch als sogenanntes "Stoßnack-Epitaph" bezeichnet. Erst 2005 gelang es dem Hallenser Jurastudenten Michael Rockmann, die Identität des Verstorbenen nachzuweisen. Im Vordergrund des Gemäldes ist eine betende kniende männliche Gestalt mit 8 Knaben, fünf davon bereits gestorben, zu sehen. Einen Hinweis auf die Identität des Verstorbenen gibt das Wappen daneben. Im Wappenbuch des Johann Siebmacher von 1605 ist es als Wappen der Familie Koburger beschrieben. Da weitere Hinweise auf dem Bild selbst fehlen, sind die Archivalien heranzuziehen, so z. B. die Sterberegister in den Kirchen, die allerdings keinen Hinweis auf einen Verstorbenen mit dem Familiennamen Koburger oder Koberger geben, aber auch die Leichenpredigten, die im 16. Jahrhundert sehr verbreitet waren. Ein Befragen der Quellengattung der gedruckten Leichenpredigten fördert schließlich das Ergebnis zu Tage: Am 25. Juni 1576 verstarb im Alter von etwa 48 Jahren in Leipzig Antonius Koburger (auch Koberger genannt), Fürstlich Braunschweigischer Rat, Gräflich Mansfeldischer Münzmeister in Eisleben und Prinzipal (Hauptgesellschafter) der Ludwigsstädter Saigerhandelsgesellschaft. Beigesetzt wurde er nach dem Zeugnis der Chronik des Eusebius Francke in der Petri-Kirche in Eisleben. Leider lässt sich dort sein Grab nicht mehr nachweisen. Das Schicksal des Münzmeister Antonius Koburger ist es selbst, dass die Geschichte von den drei Männern im Feuerofen nach dem Buch Daniel bedingt. Als Spross einer Nürnberger Patrizierfamilie kam Koburger 1555 als gräflicher Münzmeister nach Eisleben. 1571 rettete er den Grafen Christoph von Mansfeld-Mittelort vor dem finanziellen Ruin und übernahm seine Schulden. Der Graf dankte es ihm mit einer widerrechtlichen Festnahme. Allerdings konnte Koburger auf dem Rechtsweg seine Freilassung und eine Schuldverschreibung des Mansfelder Grafen erwirken. Dies wird in einer Urkunde dokumentiert. Koburger ging also im bildlichen Sinne durch einen Feuerofen.

Material/Technik

Öl auf Holz

Maße

H 208 cm, B 315 cm

Literatur

  • Knape, Rosemarie (Hrsg.) (2007): Martin Luther und Eisleben. Leipzig
  • Rockmann, Michael (2007): Recht im Bild. Das Eisleber Epitaph für den Münzmeister Antonius Koburger, in: Martin Luther und Eisleben, hrsg. v. Rosemarie Knape. Leipzig 2007. Leipzig
Regionalgeschichtliche Sammlungen der Lutherstadt Eisleben

Objekt aus: Regionalgeschichtliche Sammlungen der Lutherstadt Eisleben

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