Kleine, harte und homogene Quarzgerölle mit 2-6 cm Länge wurden als Schlagsteine zur gezielten Bearbeitung von Feuerstein benutzt.
Der Feuerstein als hartes (Härte 7), splitterndes, sprödes Gestein stammt aus den Kreideablagerungen des Ostseegebietes und wurde vom skandinavischen Inlandeis während der Elstervereisung als Geschiebe bis nach Thüringen gebracht. Seine Spaltstücke besitzen scharfe Kanten und sind zum Schneiden, Schaben, Abspanen oder Bohren bestens geeignet. So wurden aus den Feuersteinknollen entsprechende Spezialgeräte hergestellt.
Sie sind relativ klein. Handliche Größen von 30 bis über 80 mm Länge besitzen nur die Messer, die oft auch aufwändiger bearbeitet, z. B. zweiflächig retuschiert sind und einen zugerichteten griffigen Rücken aufweisen. Alle anderen Geräte aus Feuerstein sind klein, manchmal nur 8-10 mm lang. Sie haben eindeutig regelmäßig retuschierte Arbeitskanten.
Diese können bogenförmig, gerade oder konkav verlaufen, sind auch sägezähnig und gebuchtet. Mit ihnen wurde ganz gezielt Holz bearbeitet, z. B. für Jagdwaffen wie Wurfspeere und Wirbelhölzer. Die entsprechenden Funde von Schöningen zeigen Bearbeitungsspuren von solchen Geräten, also von Messern, Sägen und gebuchteten Kratzern. Die Buchten sind 2-4,5 cm groß. Das entspricht diesen Holzgeräten mit bis zu 5 cm Durchmesser.
Andere Werkzeuge aus Feuerstein sind der Inbegriff eines Spezialgerätes: die Bohrer. Sie haben deutlich aus dem Feuersteinabschlag herausretuschierte, 2-25 mm lange Spitzen, stellen also Fein- und Langbohrer dar, die lediglich geeignet waren, in weiche organische Substanz Löcher zu bohren und zu stechen.
Wir vermuten, dass also in viel höherem Umfang als uns bekannt ist Rinden, Pflanzenfasern, Häute und Felle bearbeitet wurden, wahrscheinlich zu Behältnissen, Tragevorrichtungen oder zu einfacher Kleidung.
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