Mittelpaläolithisches Werkzeug aus Feuerstein mit Eichenrinde aus Neumark-Nord

Ein Feuersteingerät mit organischer Anhaftung von der unteren Uferzone.
Bei den Freilegungsarbeiten zerbrach der Bagger einen hellgrauen Silexabschlag mit rasiermesserartig scharfer Schneide, von dem sich leider nur der eine Teil fand. Es handelt sich dabei um den dünnen Schneidenteil, der jedoch noch immer sensationelle Aussagen erlaubt. Im Abstand von 1,5 cm verläuft parallel zur Schneide an beiden Seiten eine bräunliche Verfärbung, auf der noch - ebenfalls an beiden Seiten - Reste einer verhärteten bräunlichen organischen Substanz anhaften, die aus einem Eichenrindekonzentrat besteht.
Diese war einst auch überall dort vorhanden, wo die Verfärbung des Feuersteins entstand. Es handelt sich offenbar um eine Feuersteinklinge, die einst in einen organischen Griff eingesetzt war. Das ist weltweit der älteste Beleg für ein zusammengesetztes Gerät.