Eine Gruppe von zehn Personen wartet darauf, dass ein Holztor zu einem anscheinend von Hunden bewachten Grundstück geöffnet wird, auf dem die schäbigen Baracken des Brennstoffhändlers Otto Paul und eines Pfandleihers stehen. Die meisten Anwesenden haben ihr Schnäppchen beim Trödler bereits gemacht und hoffen auf eine zweite günstige Gelegenheit. Einige tragen feine Hüte und stecken in Kleidungsstücken, deren Ladenpreise in normalen Zeiten unerschwinglich gewesen wären. Freilich ist der neue Mantel für den buckligen Kleinwüchsigen viel zu lang und sein neuer Hut viel zu groß. Ein anderer Mann trägt einen knöchellangen, gemusterten (Damen?) Mantel und der Arbeiter eine piekfeine Hose und eine ebensolche Jacke samt Schal. Lediglich der hinzukommende Herr und seine Begleiterin in Pelzstola und Federboa sind Fremdkörper in diesem schäbigen Szenario. Beide blicken verächtlich auf die vor ihnen Versammelten und ein wenig angewidert auf die auf dem Boden verglimmenden Kippen. Doch trotz ihrer Arroganz sind sie offenkundig hier, um ihrer momentanen wirtschaftlichen Zwangslage durch das veräußern einiger Pretiosen zu begegnen. Angesichts der katastrophalen wirtschaftlichen Situation verschwimmen zwar die Standesunterschiede, aber nicht der Dünkel.
Als Vorlage zur Gestaltung des Hintergrundes verwendete Zille wohl eine Fotografie vom Herbst 1901 (WV 438). Auch Zilles Kreidezeichnung Mann vor einem Bretterzaun scheint in dieses Motiv eingeflossen zu sein.
de