Das Werk von Paul Holz zu dem Roman "Die Brüder Karamasow" wurde in der 2. Mappe des zweiten Jahrgangs der Zeitschrift "Die Schaffenden" im Jahr 1920 publiziert. Die Mappe wurde im Jahr 1915 von Paul Westheim und dem Literaturverleger Gustav Kiepenheuer gegründet. Der Titel "Die Schaffenden" gibt programmatisch den Inhalt jener Mappen wieder, denn veröffentlicht wurde vor allem junge, zeitgenössische Kunst des innovativen Zeitgeistes. So waren in den Mappen des zweiten Jahrganges etablierte Künstler wie Wilhlem Lehmbruck und George Grosz neben Nachwuchskünstlern wie Carl Crodel und Hans Orlowski vertreten.
Paul Holz stellte in dieser Lithografie den gefürchtetend Verteidiger Fetjukowitsch aus dem letzten Roman von Fjodor Dostojewski dar. Seriös, mit Anzug, Fliege und charismatischen Aussehen konzentriert sich diese Druckgrafik lediglich auf ein Brustbild, um der Romanfigur von Dostojewski die maßgebliche Charakteristik zu verleihen. Detailgetreu gibt Holz jene äußerlichen Merkmale Fetjukowitschs wieder, die Dostojewski ausführlich in seinem Roman beschreibt: mit eng zusammenstehenden Augen, einer längliche und schmalen Nase, sowie gekräuselten Lippen und einem Glatt rasiertem Gesicht mit frisch geschnittenem, kurzen Haarschnitt. Der im Buch beschriebene Eindruck eines vogelähnlichen Aussehens von Fetjukowitsch, wird in Paul Holz Lithografie bildhaft.
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