Die Lithografie "Dona nobis pacem!" erschien im Dezember 1916 in der pazifistischen Zeitschrift "Der Bildermann". Der Verleger und Galerist Paul Cassirer machte zum Kriegsausbruch selbst Erfahrungen im Kriegsdienst und Lazarett, die zu seiner kriegsfeindlichen Gesinnung beitrugen. Die Geschehnisse des Ersten Weltkrieges, denen Barlach anfänglich noch positiv gegenüberstand, führten eine Reihe von künstlerischen Werken nach sich. Des Öfteren veranschaulichte Barlach die zeitgenössische Probleme und Fragestellungen zum Ersten Weltkrieg in seinen Drucken, Zeichnungen und Dramen anhand religiöser Anspielungen und einem Rückgriff auf die christliche Ikonografie der Kunstgeschichte.
In der Manier einer Schutzmantelmadonna kniet eine zusammengesackte Frau auf dem Erdboden, ergibt sich und schlägt die Hände vor ihr Gesicht. Unter dem Bild stehen die Worte "Dona nobis pacem" (Schenk uns Frieden) und beklagen gleichzeitig die Schwerter, die sich bedrohlich um die kniende Frau positioniert haben. Im Zuge der Schlacht um Verdun und die zahlreichen Gefallenen auf beiden Seiten sprach sich Barlach mit dieser Lithografie für ein nahes Kriegsende aus.
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