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Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel Religion und Glaube [VI/26/57, alte Nr. 445]
Thronende Madonna aus Stöckheim (Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel / Detlef Witt (CC BY-NC-SA)
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Thronende Madonna aus Stöckheim

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Beschreibung

Insbesondere im Salzwedeler Raum haben sich an verschiedenen Orten Madonnenfiguren aus der Zeit um 1300 erhalten, die von der frühen, vielleicht der ersten, skulpturalen Ausstattung dörflicher Sakralbauten zeugen. Es handelt sich – wie hier – meist um thronende, manchmal auch um stehende Figuren. Die Figuren waren mit einem Rückbrett, manchmal wohl auch mit einem Schrein versehen und dienten vermutlich als Altarschmuck.
Die Stöckheimer Madonna ist eine sehr aufrecht sitzende, thronende Madonna mit einem stehenden, jugendlichen Jesuskind auf dem linken Knie. Das Jesuskind hat die linke Hand zum Segen erhoben, die rechte Hand sowie der Kopf fehlen.
Die Madonna hat ein annähernd dreieckiges, recht flaches Gesicht mit spitzem Kinn. Es wird von leicht gewellten Haaren gerahmt. Sie trägt einen Schleier, eine Krone war vermutlich aufgesetzt, wie ein noch fragmentarisch sichtbarer Absatz nahe legt.
Die noch teils erhaltene Polychromie ist eine mittelalterliche Neufassung.
An Werkspuren befinden sich auf der Unterseite im vorderen Bereich zwei Löcher mit abgebrochenen Dübeln (Dm 1 cm), vermutlich ehemals zur Befestigung in einem Schrein oder auf einer Plinthe. Die Rückseitig ist leicht ausgehöhlt. Das charakteristische Zapfenloch im Kopf ist zur Hälfte aufgebrochen, enthält aber noch kleine Teile des Zapfens.
Die Stöckheimer Skulptur ist gut vergleichbar mit einer Madonna aus Mützenow (Hinterpommern, jetzt Pommersches Landesmuseum Greifswald), die dendrochronologisch auf kurz nach 1279 datiert werden konnte und aus lokalem Eichenholz hergestellt wurde.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass auch für die Stöckheimer Figur eine lokale Entstehung angenommen werden muss.
Die Stöckheimer Figur ist damit eine der ältesten erhaltenen gotischen Sitzmadonnen in der Altmark und zudem eine der ältesten Figuren aus dem dörflichen Kontext in der Region.

Material/Technik

Weiches Laubholz

Maße

H 56,0 cm; B 24,5 cm; T 15,5 cm

Literatur

  • Knüvener, Peter (2015): Die mittelalterlichen Kunstwerke des Johann-Friedrich-Danneil-Museums in Salzwedel. Berlin / Salzwedel, Kat. 2
  • Stapel, Wilhelm (1913): Der Meister des Salzwedeler Hochaltars: nebst einem Überblick über die gotischen Schnitzaltäre der Altmark. In: 40. Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte zu Salzwedel. S. 3-128. Salzwedel
Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel

Objekt aus: Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel

Das Johann-Friedrich-Danneil-Museum ist mit seiner Gründung im Jahre 1932 eine wichtige historische Sammlungs- und Forschungsstelle in der westlichen...

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