Die wohlproportionierte Figur steht auf einer vielleicht mittelalterlichen Plinthe.
Auf dem Haupt trägt Maria eine Krone (Kronzacken verloren), das Haar fällt über die Schultern weit und leicht gewellt auf den Rücken hinab.
Maria hält das Jesuskind hoch auf dem rechten Arm. Mit der linken Hand reicht sie dem Kind eine Birne. Unter einem gerafften Mantel, der in kräftig gebrochenen Falten fällt, trägt sie ein plissiertes, gegürtetes Kleid.
Die Gesichter sind gleichmäßig oval, die Augen recht groß, die Münder eher klein. In der Art der Proportionierung und der Flächigkeit der Gesichter erinnert die Figur an die Werkgruppe des Audorfer Retabels (vgl. auch das Retabel aus Binde) und könnte ein früher Vertreter davon sein. Ähnlich sind auch die Figuren des Retabels in Bombeck.
Unter der modernen, entstellenden Farbe befinden sich umfangreiche Reste von originaler Polychromie, teils auf Leinwandkaschierung.
Die Herkunft dieser Madonna ist unbekannt. Die Übermalung ist derjenigen des bärtigen Apostels mit Buch (Inv.-Nr. VI/71/57) sehr ähnlich (besonders die Augen mit den großen Pupillen mit weißer Iris). Möglicherweise stammen beide Skulpturen aus derselben Kirche. Auffälligerweise ist er ebenfalls vollplastisch gearbeitet und steht auf einer Plinthe. Zeitstellung und Stil beider Figuren sind ähnlich, allerdings ist er etwas gröber gearbeitet. Leider war auch anhand älterer Beschreibungen keine eindeutige Identifizierung bzw. Provenienzbestimmung möglich.
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