Diese sehr charaktervolle, möglicherweise aus einer altmärkischen Werkstatt stammende, vollplastisch thronende Bischofsfigur steht auf einer Plinthe. Der Bischof thront frontal und hatte beide Hände erhoben, vermutlich zum Segensgestus bzw. zum Halten des Hirtenstabes – ähnlich dem formal vergleichbaren und gut erhaltenen Thronenden aus der Gardelegener Marienkirche. Jener befand sich bis zum Zweiten Weltkrieg in einem Altarschrein, die Figur aus Neuendorf könnte für eine freie Aufstellung vorgesehen gewesen sein.
Der Bischof trägt über weißer Albe und grüner Dalmatika eine rote Kasel, die Fassung ist allerdings nicht die origiale.
Auf dem Kopf sitzt eine hohe Mitra. Die Gestalt ist breit und körperhaft, wirkt monumental. Die Stoffe sind knittrig und fallen in nervösen Falten. Der Kopf ist kantig und einem Oval angenähert, das Gesicht mit den großen (übermalten) Augen und einem kleinen lächelnden Mund wird von dichten Locken gerahmt.
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