Die genaue Herkunft dieser wohlproportionierten Skulptur von ausgezeichneter Qualität ist nicht bekannt.
Es handelt sich um eine Pietà mit fast horizontal liegendem Christus.
Dessen rechtes Bein ist abgebrochen, der Kopf Mariens fehlt ebenfalls. Trotz der Flachheit finden sich zahlreiche à jour gearbeitete Partien.
Der Leib Jesu ist nach vorn gedreht, sein rechter Arm hängt zu Boden, während der Kopf hintenüber gesackt ist. Die Gewandfalten der Madonna sind grob gebrochen. Der Boden ist tremoliert, um eine Grasoberfläche anzudeuten.
Der Thron ist rückseitig teilweise ausgehöhlt. Auf der Unterseite befindet sich ein Loch (Dm 0,9 cm), welches vielleicht zur Befestigung diente.
Die Skulptur war zumindest teilweise polychromiert. Umfangreiche Farbreste gibt es im Bereich von Haaren und Bart Jesu (graubraun) sowie der Dornenkrone (Grün).
Eine Zuordnung zu einer Werkgruppe war bisher nicht möglich. Sehr unterschiedlich sind die Alabasterwerke englischer Provenienz, die sich z. T. auch in der Region (z.B. Mödlich, Prignitz) finden. Möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit mitteldeutschen Alabasterfiguren um 1460/70 (Erfurt, Severikirche; Magdburg, Dom).
de