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Stiftung Händel-Haus Halle Bilder- und Graphiksammlung [BS-III 36a]
Porträt Barthold Heinrich Brockes (1680-1747) (Stiftung Händelhaus, Halle CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Händelhaus, Halle (CC BY-NC-SA)
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Porträt Barthold Heinrich Brockes (1680-1747)

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Beschreibung

Das Porträt zeigt den wohlhabend gekleideten Dichter und Hamburger Senator Brockes an einem Tisch stehend, auf dem neben einem Buch und einer Schreibfeder sein rechter Arm nur locker aufliegt. Mit Daumen und Zeigefinger hält die Hand graziös ein Blatt Papier. Den linken Arm verdeckt ein über die Schulter geworfener Umhang. Der schwere Vorhang hinter der Halbfigur wird von einer Kordel etwas nach oben gerafft, so dass im rechten Hintergrund der Blick auf ein Regal mit wertvollen Bucheinbänden freigegeben wird. Der Stecher Haid umgab das Porträt noch mit einem ornamentierten Rahmen, wie er vielleicht auch die verschollene Gemäldevorlage Denners zierte. Darunter setzte er eine breite, vom Familienwappen bekrönte Kartusche mit der Bildunterschrift.
1702, als Brockes sich bereits anschickte, sein Jura- und Philosophie-Studium in Halle abzuschließen, schrieb sich Georg Friedrich Händel in die Matrikel der Universität ein. Beide werden sich bereits damals vermutlich im Rahmen studentischer Stubenmusiken begegnet sein, ehe sie in Hamburg, wo sich Brockes 1704 für immer niederließ, ihre Freundschaft bekräftigten. 1717 schloss Händel in London die Vertonung des Librettos eines Passionsoratoriums von Brockes ab (die so genannte Brockes-Passion). Etwa 1725 vertonte er aus dem zweiten Band von Brockes' lyrischem Hauptwerk "Irdisches Vergnügen in Gott" einige Naturgedichte, die als seine "Neun deutschen Arien" bis heute große Popularität besitzen.
Die Kartusche enthält die Unterschrift: "Barthold Heinricus Brockes, Lt. | Comes Palatinus Caesareus et Reipubl. Hamburgensis Senator."
Das Blatt ist auf dem unteren Bildrahmen signiert: "Denner pinxit. - J. Iac. Heid exc. A.V." - In der rechten unteren Ecke des Blattes: "Dec.II." - Ein handschriftlicher Vermerk mit Bleistift [?] am linken unteren Rand des Blattes ist nicht mehr lesbar.

Das Blatt stammt aus der ersten unten angegebenen Publikation. A. V. = Augusta Vindelicorum (Augsburg); Dec. V. = decas (eine Anzahl von zehn), weist darauf hin, dass der Stich für den jeweils 10 Porträts enthaltene 5. Teil des „Bilder-sals“ entstanden ist. Er wurde darüber hinaus in weiteren Publikationen verwendet. Lt bedeutet legatus; Reipubl. bedeutet rei publicae. Die Stiftung Händel-Haus besitzt vier Dubletten zu diesem Blatt.

Signatur: Denner pinxit. J. Jac. Heid exc. A. V. | Dec. II.

Beschriftung: BARTHOLD. HEINRICUS BROCKES, Lt . | Comes Palatinus Cæsareus et Reipubl. Hamburgensis Senator.“ [Übers.: … Gesandter des Kaiserlichen Hofpfalzgrafen und Senator von Hamburg]

Quelle, Literatur, Dokumentation: Jacob Brucker: Bilder-sal heutiges Tages lebender, und durch Gelahrtheit berühmter Schrifft-Steller… – Zweytes Zehend. – Augspurg : Jo. Jacob Haid, 1742 (Porträt Brockes 9. Tafel dieses Teils) ; Konrad Sasse [Hrsg.], Katalog zu den Sammlungen des Händel-Hauses in Halle, 2. Teil: Porträts, Halle 1962, S. 53. ; Holger Augsbach: Barthold Hinrich Brockes 1680-1747 : Schabkunst von Joh. Jac. Haid nach B. Denner. – In: HHM 2 (1992) 3, S. 26–28 ; Peter Mortzfeld, Katalog der graphischen Porträts in der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. München 1987ff., Objekt A 2873.

Material/Technik

Schabkunst

Maße

H: 31,8 cm; B: 19 cm (Blattmaß); H: 31,0 cm; B: 19,0 cm (Plattenmaß).

Literatur

  • Sasse, Konrad (Hrsg.) (1962): Katalog zu den Sammlungen des Händel-Hauses in Halle. 2. Teil: Bildsammlung: Porträts. Halle an der Saale
Karte
Veröffentlicht Veröffentlicht
1742
Johann Jacob Haid
Augsburg
Druckplatte hergestellt Druckplatte hergestellt
1742
Johann Jacob Haid
Augsburg
1741 1744
Stiftung Händel-Haus Halle

Objekt aus: Stiftung Händel-Haus Halle

1937 erwarb die Stadt Halle das in der Großen Nikolaistraße gelegene Geburtshaus des berühmten Komponisten Georg Friedrich Händel und eröffnete hier...

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