Beste Lederqualität und feinste Verarbeitung kennzeichnen diesen Brautschuh. Die zweiballige Ausführung von Sohle und Blatt, die Ausgewogenheit im Verhältnis der einzelne Schuhteile zueinander verraten zwar den Einfluss der "Reformbewegung", doch haben wir es hier noch nicht mit einer ideal-fußgerechten Leistenform zu tun. Dafür ist der Spangenschuh zu schmal, das Vorderteil zu langgezogen. Der halbhohe Spangenschuh zeigt einen runden Vorderblattausschnitt und zwei über den Rist geführte, angeschnittene Spangen mit außenseitigem Knopfverschluss. Das zarte Glasperlenmuster mit floralen Andeutungen auf Vorderblatt und Spangen vermittelt einen diskreten, zur Tragegelegenheit passenden Silbereffekt. Die Laufsohle ist an der Spitze abgerundet, an den Rändern dunkelbraun gefärbt. Vom stark nach innen gezogenen, taillierten Absatz mit weißem Glacélederbezug setzt sich, farblich dem Sohlenrand gleich, ein breiter Absatzrand ab. Dieser ist gestiftet. Die Größenbezeichnung "40" ist auf der Sohle eingestempelt. Die Schuhe wurden von der Familie Kuppi in Hohenmölsen/Sachsen-Anhalt der Sammlung übereignet. Sie waren als Brautschuhe für die 1886 geborene Lina Kuppi gekauft worden. Zur geplanten Hochzeit ist es jedoch nicht gekommen.
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