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GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung Grafiksammlung [P2 Gleim 1]
Bildnis des Johann Wilhelm Ludwig Gleim (Gleimhaus CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gleimhaus / Gleimhaus (CC BY-NC-SA)
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Bildnis des Johann Wilhelm Ludwig Gleim als Büste

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Beschreibung

Die Konzeption des Porträts als fingierte Büste war eine seit dem Barock geläufige Würdeformel. Sie versieht das Konterfei mit der Dignität des antiken Kunstwerks und rückt den Dichter der Gegenwart in eine zeitlose Sphäre. Immerhin trug Gleim den Ehrentitel "deutscher Anakreon". Innerhalb seiner Ikonographie sind gleich zwei derartige Bildnisse bekannt, neben dem vorliegenden von Chodowiecki, das dem Alter des Dargestellten nach um 1770 entstanden sein dürfte, ferner das Gemälde von Johann Peter von Langer. Während Langer nach einer gemalten Vorlage gearbeitet hat, dürfte Chodowiecki Gleim nach dem Leben gezeichnet haben. Hierauf deutet die nuancierte Mimik. Mit der Einfärbung der Augenbrauen und der Iris setzte der Künstler unplastische Werte, die somit den Grundgesetzen der Skulptur widersprechen. Auch wird die Anmutung der Zeitlosigkeit des antiken Kunstwerks durch den lebensvollen Ausdruck konterkariert. So spielt Chodowiecki hier mit dem seinerzeit bestens bekannten Mythos des Bildhauers Pygmalion, dessen Statue einer Aphrodite zum Leben erwachte, und so besitzt auch diese Darstellung eine gewisse komische Note. Tatsächlich wurde Gleim zu Lebzeiten nicht dreidimensional dargestellt.
Chodowiecki schuf einige Illustrationen zu Fabeln Gleims. Über eine persönliche Freundschaft zwischen dem Künstler und dem Dichter ist nichts bekannt, doch ist Chodowiecki in Gleims Freundschaftstempel in einer 1790 entstandenen Kopie nach dem Porträt von der Hand Johann Christoph Frischs vertreten.

Beschriftung/Aufschrift

Inschrift: bez. D. Chodowiecki

Material/Technik

Graphit & Tusche

Maße

214 x 175 mm (Blatt)

Literatur

  • Lacher, Reimar F. (Hg.) (2010): Von Mensch zu Mensch. Porträtkunst und Porträtkultur der Aufklärung. Halle, Nr. 15
  • Lacher, Reimar F. und Ute Pott (2013): Tempel der Freundschaft, Schule der Humanität, Museum der Aufklärung 150 Jahre Gleimhaus. Halberstadt, S. 4
  • Ursula Fuhrich-Grubert und Jochen Desel (2001): Daniel Chodowiecki (1726-1801). Ein hugenottischer Künstler und Menschenfreund in Berlin. Bad Karlshafen, E.01
GLEIMHAUS  Museum der deutschen Aufklärung

Objekt aus: GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung

Das Gleimhaus ist eines der ältesten deutschen Literaturmuseen, eingerichtet im Jahr 1862 im ehemaligen Wohnhaus des Dichters und Sammlers Johann...

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