museum-digitalsachsen-anhalt
STRG + Y
de
Stiftung Händel-Haus Halle Handschriftensammlung [AS-Reichardt B 10]
Brief von Johann Friedrich Reichardt an Pastor Gübbe vom 15.10.1811 (Stiftung Händel-Haus Halle CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Händel-Haus Halle (CC BY-NC-SA)
1 / 4 Vorheriges<- Nächstes->

Brief von Johann Friedrich Reichardt an Karl Johann Heinrich Hübbe vom 15.10.1811

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

[vorläufige Transkription:]

Giebichenstein bei Halle an[?] Halberstadt[?, gemeint ist das Saale-Departement im Kgr. Westfalen mit der Hauptstadt Halberstadt]
d 15t Oct[ober] 1811.

Ich kann unsern Fritz [Carl Friedrich Reichardt] nicht zu Ew. Hochehrwürden abgehen laßen, ohne ihm einige Zeilen des Danks u Vertrauens mitzugeben. Nach allem was ich von meiner sehr lieben Tochter Louise von Ihnen u. Ihrem ganzen Hause höre, muß ich es für eine wahre Wohlthat halten, daß der gute Junge nach dem bisherigen steten Wechsel u. Wandel nach Cassel, Pforta[?] u Halle, endlich in Ihre Hände kommt, wo es ihm weder an genauer Aufsicht noch an gründlichem wissenschaftl. Unterricht fehlen wird. An beiden hat es ihm bei meiner lang [...?] Abwesenheit, u. bei der Mangelhaftigkeit des Schulunterrichts in J[ena?] u. H[alle] gefehlt. Daher Sie anfänglich Geduld mit ihm werden haben müßen. Sie werden aber bald ein gutes bildsames Naturell an ihm gewahr werden u. so hoffe ich wird alles gut gehen.
Wir wünschen sehr daß er es sich verdienen[?] mag, bis in sein vierzehntes [eingefügt:] fünfzehntes Jahr (jetzt ist er aber 9 [eigentlich 8 ¼ Jahre = im 9. Jahr]) in Ihrem Hause zu bleiben, da er dann unter die sehr gute Aufsicht u. Leitung meines Schwiegersohnes des Prof. v Raumer nach Bresl[au] kommen kann, um sich, wenn er noch ferner die frühe Neigung dazu behält, sich dann dem Bergbau, oder doch den Naturwissenschaften ganz zu widmen. Vielleicht finden[?] es Ew. Hochehrwürden gut, dergl. auch künftig in seinem Unterricht einige Rücksicht zu nehmen. Doch[?] der erste gründliche Unterricht in alten Sprachen u. allem vor zum regul.[?] Schulunterricht gehört, ist zu allem[?] die erste und nothwendigste Grundlage.
Die zärtlich besorgte Mutter [Johanna Dorothea Wilhelmina Reichardt geb. Alberti, verw. Hensler, 1754-1827] sieht ihren Liebling mit Schmerzen so weit von sich gehen. Doch ist auch sie voll des besten Vertrauens zu seiner künftigen Lage u. selbst daß er nach ihrem geliebten Vaterland geht ist ihr angenehm. [eingefügt:] Sie ist eine Tochter des seel. Pastor Alberti [Julius Gustav Alberti, 1723-1772]. [...?] besonders ersuche ich Ew. Hochehrwürden ihr angelegentlich und von Zeit zu Zeit Nachricht von der Aufführung[?] und den Fortschritten unseres Jungen zu geben und ihn selbst dazu anzuhalten, daß er wenigstens monatlich einmal an uns schreibe. Wobei Sie ihm gewis[s] auch gerne ganz freie Hand laßen werden, ganz nach seinem Herzen und Sinn zu schreiben. Durch unsere gute, liebe Louise, die ihm eine zweite Mutter werden will, hoffen[?] wir auch öfter[?] von ihm zu hören, u. so empfehle ich ihn nur noch Ihrer Liebe u Vorsorge und werde ich stets bemühen[?], durch alle was in meinen[?] Kräften steht Ihnen die herzliche Dankbarkeit zu bezeigen, die Sie, als zweiter Vater u. Ihre liebe Frau als seine Pflegemutter in ihm verdienen.
Mit Hochachtung verharrend Ew. Hochehrw.
ganz ergebenster Diener
Reichardt

Herrn Pastor Hübbe
Hochehrwürden
In Allermöhe in den Vierlanden

Material/Technik

Tinte auf Papier

Maße

1 Doppelblatt; H: 23,2 cm, B 18,3 cm

Karte
Empfangen Empfangen
1811
Hübbe, Karl Johann Heinrich
Hamburg-Allermöhe
Abgeschickt Abgeschickt
1811
Johann Friedrich Reichardt
Giebichenstein
1810 1813
Stiftung Händel-Haus Halle

Objekt aus: Stiftung Händel-Haus Halle

1937 erwarb die Stadt Halle das in der Großen Nikolaistraße gelegene Geburtshaus des berühmten Komponisten Georg Friedrich Händel und eröffnete hier...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.