museum-digitalsachsen-anhalt
STRG + Y
de
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Glas [MOKHWGL00395]
Becher mit tanzenden Putten (Kulturstiftung Sachsen-Anhalt RR-F)
Herkunft/Rechte: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / Punctum/Bertram Kober (RR-F)
1 / 2 Vorheriges<- Nächstes->

Becher mit tanzenden Putten

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Das Becherglas wurde 1911 mit Mitteln der Adolf-Senff-Stiftung für das Kunstmuseum Moritzburg angekauft. Der sehr dickwandig-massive Becher stammt laut Robert Schmidt aus einer Zeitspanne um 1670/1675. Am unteren Rand blanker Kugelfries. Durch Schliff und Tiefschnitt ist die Wandung mit drei kräftigen, leicht bekleideten Putten dekoriert, die auf ihren Zehenspitzen zu tanzen scheinen. Sie haben knubbelige Füße und Hände sowie pausbäckig wirkende Gesichtszüge mit welligem Haar. In ihren Händen halten sie Äste eines Weinstocks mit Traubenstauden, von denen große Weinblätter und sich kringelnde Ranken über die Wandung verlaufen. Stark im Kontrast zu den tanzenden Putten auf der Wandung steht dagegen die anzügliche Szene in der Bodenfläche mit einem sich liebenden Paar. Nach Schmidt ist der Becher definitiv eine Potsdamer Arbeit, der Schnitt sei allerdings zu grob um aus der Werkstatt Spiller oder Winter zu stammen. Ihm erscheint es wahrscheinlicher, dass das Glas nach dem Vorbild einer Metallform von Gottfried Leygebe geschnitten worden ist, durch die Hand eines unbekannten Potsdamer Glasschneiders (vgl. Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 7.2). Vergleicht man den Glasschnitt jedoch mit Gläsern, die Martin Winter zugeschrieben werden, sind eindeutige Parallelen zu erkennen und sprechen für ein Mitglied seiner Werkstatt als Glasschneider dieses Bechers. Ursprünglich dürfte ein Deckel mit den gleichen großen Kugelungen am Mündungsrand zugehörig gewesen sein. [Sophie Mannich, Verena Wasmuth]

Material/Technik

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten, poliert

Maße

H: 11 cm, D: 8,4 cm, Wandstärke: 0,6 cm

Literatur

  • Dräger, Ulf (2011): Idee Schatzkammer. Kostbarkeiten und Raritäten aus der Moritzburg. Halle(Saale), Seite 72/73
  • Dräger, Ulf; Gründig, Rita (1997): Kunsthandwerk und Design. Bestandskatalog, Bd. 1, Zur Geschichte der Sammlung. Halle (Saale), Abb. S. 41
  • Götzmann, Jutta; Kaiser, Uta (2017): Gläserne Welten: Potsdamer Glasmacher schneiden Geschichte. Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte, 152, Kat. Nr. 88
  • Keisch, Christiane; Netzer, Susanne (2001): Herrliche Künste und Manufacturen: Fayence, Glas und Tapisserien aus der Frühzeit Brandenburg-Preußens 1680-1720. Berlin, 236/237 (mit Abb.), Kat. Nr. 1
  • Klesse, Brigitte; Mayr, Hans (1987): Veredelte Gläser aus Renaissance und Barock - Sammlung Ernesto Wolf. Wien, S. 91 ff., mit Abb.
  • Romanus, Peter, Wieg, Cornelia, Büche, Wolfgang (Red.) (1994): Staatliche Galerie Moritzburg - Geschichte und Sammlungen. Halle (Saale), 109 (unten, Mitte)
  • Schmidt, Robert (1914): Brandenburgische Gläser. Berlin, S. 69, Abb. 19
  • Werner, Otto Heinz (1957): Schönes Glas in der Moritzburg zu Halle. Halle, Kat. Nr. 30
Karte
Hergestellt Hergestellt
1680
Potsdamer Glashütte
Potsdam
Hergestellt Hergestellt
1680
Martin Winter
Berlin-Friedrichswerder
1679 1702
Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Objekt aus: Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Seit 1904 ist in der Moritzburg das hallesche Kunstmuseum untergebracht, zunächst nur mit seinen kunsthandwerklichen Beständen, ab 1921 auch mit der...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren