Die beiden Puppen "Rudolf" (Marke Schildkröt) und "Griseldis" (Käthe-Kruse-Puppe) wurden in den 1930er Jahren hergestellt und in Reichenberg (Liberec) im Sudetenland gekauft. Das Mädchen Gundula Schramm aus Reichenberg erhielt sie in den 1930er Jahren geschenkt und trennte sich auch nicht von ihnen bei der Zwangsumsiedlung seiner Familie 1946 nach Wittenberg.
Eine der Puppen verschenkte sie jedoch an ein ebenfalls aus Reichenberg stammendes Mädchen, Gisela Jeitner, dessen Familie das Schicksal der ihren teilte und just in dem Gebäude unterkam, in welchem sich heute das "Haus der Geschichte" befindet.
Obwohl Gundula Schramm mit ihrer Familie 1950 "in den Westen" - nach Augsburg - ging, blieb die Freundschaft der beiden Mädchen bestehen.
Ende der 1990er Jahre erfuhren die beiden Freundinnen, dass in "ihrem" Haus ein Museum mit "Umsiedlerzimmer" eingerichtet worden war und schenkten im Jahre 1999 dem PFLUG e.V. aus Freude darüber die seit Jahrzehnten getrennten Püppchen, die seitdem hier wieder vereinigt sind.
"Rudolfs" Bekleidung besteht aus einem rot-weiß-kleinkarierten Hemd mit weißem Kragen aus Baumwollstoff, einem aus weißer Wolle selbst gestrickten Strampelanzug, einer originalen Jacke aus blauem Baumwollstrickstoff sowie einem dunkelgrauen Mantel mit Fischgrätenmuster aus Zellwolle mit Kunstfaseranteil, welcher selbst genäht wurde.
"Griseldis" trägt ein Kleid aus weißem Baumwollstoff, welches im oberen Teil rote und im unteren Teil blaue Blüten aufweist, dazu eine Schürze aus eben solchem Material. Die Unterhose ist aus blauem Baumwollstoff selbst genäht. Der Schal aus roter Wolle ist selbst gestrickt, die Strümpfe aus alten anthrazitfarbenen Baumwollstrümpfen selbst genäht, ebenso die Schuhe aus schwarzer Wolle.
Der Kopf der Puppe besteht aus mit Stoff überzogenem Papiermache, Mund und Augen sind aufgemalt, sie hat mittel- bis dunkelblondes Kunsthaar.
Rumpf, Arme, Beine bestehen aus mit feinen Sägespänen gefülltem Stoff.
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