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GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung Porträtsammlung Freundschaftstempel [A 031]
Porträt Johannes von Müller (Gleimhaus Halberstadt CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gleimhaus Halberstadt / Ulrich Schrader (CC BY-NC-SA)
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Porträt Johannes von Müller

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Beschreibung

Johannes von Müller (1752-1809) studierte ab 1769 in Göttingen Theologie und Geschichte, wurde 1771 Professor für griechische Sprache am Gymnasium in Schaffhausen, 1774 Privatlehrer in Genf, 1781-1783 Professor der Statistik am Kollegium Carolinum in Kassel, dort wirkte er auch als Bibliothekar, hier knüpfte er Kontakte mit Forster, Dohm, F. H. Jacobi u.a. 1785 ging Müller nach Bern und wurde 1786 vom Kurfürsten Erzbischof Karl Joseph von Erthal nach Mainz als Hofrat und Bibliothekar berufen, 1793 Hofrat an der Geheimen Hof- und Staatskanzlei in Wien, 1804 ging er nach Berlin, wurde dort Geheimer Kriegsrat, Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Hofhistoriograph. 1807 ernannte ihn Napoleon zum Aussenminister des Königreiches Westfalen,1808 wurde er von Jerôme gezwungen, das Amt als Direktor des öffentlichen Unterrichts in Kassel zu übernehmen. Seit 1791 war er "Edler von Müller zu Sylvelden". Bekannt geworden ist er durch "Die Geschichte der Schweizer" (1780), neu bearbeitet als "Die Geschichten Schweizerischer Eidgenossenschaft" (5 Bde. 1786-1808). In Berlin war er an der Herausgabe der Werke Herders beteiligt, vor allem der "Geschichte des Cid". Müller führte eine umfangreiche Korrespondenz und stand mit vielen Schriftstellern in freundschaftliche Verbindung. Besuche bei Gleim 1780, 1781, 1794.
Müller an Gleim aus Aschaffenburg am 7. September 1787: "Stolz bey den Weisen und Edlen in Ihrem Tempel mich zu denken, hatte ich mein Porträt Ihnen zugleich senden wollen. Dieses erforderte ein paar Tage Aufenthalt in Hanau, weil ich in diesen Gegenden keinen bessern Maler weiß als den dortigen Tischbein ..." Am 8. August 1789 schrieb Gleim an Müller: "Ach, mein Theurer! Ich habe gesündigt, habe nicht gemeldet, wie bey Ankunft des Bildes ich aufsprang für Freuden ... Das Bild ist eine Zierde meines kleinen Musentempels ..."
Carl Victor von Bonstetten schrieb 1801 an Friederike Brun: "Müllers Porträt ist zum Tollwerden ähnlich; es hat mich verjüngt."
Es ist nicht gesichert, dass Müller die Absicht, sich von Anton Wilhelm Tischbein, dem ’Hanauer Tischbein’, malen zu lassen, tatsächlich umgesetzt hat und also dieser der Urheber dieses Porträts ist. Der Nachweis über den Empfang des Porträts ist fast zwei Jahr jünger als die Absichtserklärung Müllers. Stilkritisch ist diese Zuschreibung jedenfalls fragwürdig. Sicher ist indessen, dass dieses Bildnis von derselben Hand stammt wie das Porträt Karl Theodor Anton Maria von Dalbergs in Gleims Sammlung, das vermutlich von Müller vermittelt wurde.
verso: JOHANNES MÜLLER. / gem. von / für / Gleim.

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

52,6 x 42,8 cm (mit Rahmen 54,5 x 46,1 cm)

Literatur

  • Becker, Carl (1911): Der Freundschaftstempel im Gleimhause zu Halberstadt. Halberstadt, 115
  • Becker, Carl (1963): Die Bildnisse im Gleimhaus. Halberstadt, 031
  • Jaenicke, Eduard (1865): Inventarium der zum Canonicus-Gleim’schen Nachlasse gehörigen Bücher, Handschriften, Gemälde und Kupferstiche (handschriftlich). Halberstadt, 061
  • Körte, Wilhelm (1811): Johann Wilhelm Ludwig Gleims Leben. Aus seinen Briefen und Schriften. Halberstadt, 073
  • Körte, Wilhelm ([1810/20]): Inventarium der zum Canonicus-Gleimschen-Nachlaße gehörigen Bücher und Handschriften, Kupferstiche und Gemälde. Angefertigt durch Dr. Wilhelm Körte, damit darnach ein wißenschaftlich geordnetes Verzeichniß demnächst angefertigt werden könne. [Halberstadt], IV.152
  • Nachlassinventar (1803): Inventarium des Nachlasses des am 18ten Februar 1803 zu Halberstadt verstorbenen Canonicus und Dom-Secretair Johann Wilhelm Ludwig Gleim, ... Halberstadt, XX.028.30
  • Niemann, Ludwig Ferdinand (1824): Die Stadt Halberstadt und die Umgebung derselben. Halberstadt, 092
  • Scholke, Horst (2000): Der Freundschaftstempel im Gleimhaus zu Halberstadt. Porträts des 18. Jahrhunderts. Bestandskatalog. Bearb. v. Horst Scholke mit einem Essay von Wolfgang Adam. Leipzig, 150
GLEIMHAUS  Museum der deutschen Aufklärung

Objekt aus: GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung

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