Das Bild gehört zu dem mehrere Tafeln umfassenden Zyklus "Tagebuch". Dieser entstand in den Jahren 1983 bis 1987. Kennzeichen der Bilder aus dieser Reihe ist die eigenständige Bildform, bei der die Malfläche in mehrere Binnenbilder strukturiert ist. Oftmals überzieht auch ein kommentierender Text die Leinwand, so dass sich in wechselseitiger Ergänzung ein typisches Text-Bild-Konglomerat ergibt, wie es etwa von Drehbüchern her bekannt ist. Tatsächlich hat die Bildform ihren Ursprung in der Szenenablaufskizze, einer übersichtlichen Darstellung von einzelnen Bildern, die ein Bühnengeschehen in der Theaterarbeit übersichtlich zur Darstellung bringt. Die Tagebuchbilder insgesamt können als ein in Malerei übersetztes persönliches Tagebuch des Künstlers angesehen werden. Markanterweise ergänzen die Tafeln das schriftliche Tagebuch des Künstlers gerade da, wo dieses größere zeitliche Lücken im Text aufweist.
Das Tagebuchbild zeigt 21 in einem Raster angelegte Miniaturen, in denen eine Schere als Symbol für Trennung und Abtrennung das zentrale Motiv darstellt. Die Bilderzählung steht u.a. in Bezug zur Möve "Arthur", die der Künstler auf einem Spaziergang mit gebrochenem Flügel findet, mit nach Hause nimmt und dort über Wochen pflegt. Diese Episode beschreibt Einar Schleef auch in einem Prosatext, der unter dem Titel "Arthur" veröffentlicht wurde. Möglicherweise bezieht sich das Bild auch auf die Entstehung dieses Textes.
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