Cicero gibt dem Scherz statt, allerdings nicht als Selbstzweck, sondern zur Erholung, um danach umso tatkräftiger wieder das erste und wichtige Geschäft betreiben zu können. Spiel und Scherz sind ausdrücklich um des Ernstes willen da. Dieser Gedanke findet sich zuvor bei den Vorsokratikern, bei Platon und bei Aristoteles. Letzterer hatte auch bereits zweierlei Stillagen des Scherzes unterschieden. Als Ethiker gestand Cicero dem Humor lediglich eine untergeordnete Rolle zu. Als Rhetoriker wusste er freilich um dessen elementare strategische Bedeutung für die Kommunikation. (Aus: Scherz - Die heitere Seite der Aufklärung, 2019)
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