Porträt von Nicolas Bernier. Der französische Komponist wird hier als Brustbild nach rechts dargestellt. Seinen Kopf hat er dem Betrachter zugewandt und begegnet ihm mit freundlichem Blick. Er trägt eine kurze, gelockte Perücke und einfache Kleidung. Rechts hinter ihm ist ein Säulenfuß zu erkennen. Das Bildnis ist oval gefasst. Es ruht auf einem Sockel. Zwischen Bildnis und Sockel ist ein Notenheft mit lesbaren Noten geklemmt. Auf dem Sockel liest man auf einer Inschrift den Namen des Dargestellten, seine Tätigkeit und seine Lebensdaten.
Nicolas Bernier hat in Rom bei Antonio Caldara (1670-1736) studiert. Anschließend ging er nach Paris, bewarb sich als Kapellmeister und wurde dann aber vorerst Leiter der Kantorei der Kathedrale von Chartres, danach der von Saint-Germain-l'Auxerrois in Paris. Um 1700 konnte er im Schloss Fontainebleau mit großem Erfolg sein "Te Deum" vor dem König präsentieren. Er wurde dann von 1705 bis 1726 musikalischer Leiter an der Sainte-Chapelle von Paris, ab 1723 war er einer der vier musikalischen Leiter der "Chapelle royale".
Das Blatt wurde als Kupferstich von dem französischen Stecher Etienne Ficquet (1719-1794) hergestellt. Die Vorlage stammt von dem Monogrammisten L.N., zu dem bisher nichts Näheres bekannt wurde. Im vorliegenden Blatt wurde die Verleger-Adresse am Motivrand unten gelöscht. Ein weiteres Exemplar im Besitz des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster gibt die genaue Zeile wieder: "AParis chez Odieuvre M.d d´Estampes rue d´Anjou, la derniere P. Cochere a gauche entrant par la rue Dauph.e C. P. R." Es wurde dann Teil der Publikation von 1765: "L'Europe illustre : contenant l'histoire abrégée des souverains (
)".
Signatur: L.N. Pinx. Ficquet sc.
Beschriftung: NICOLAS BERNIER M.e de Musique ci-devant de la S.e Chapelle de Paris, ensuitte de la Chapelle du Roi, né à Mante, le 28 Juin 1664. Mort à Paris le 8 juillet 1734.
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