Das Blatt zeigt ein Porträt des französischen Komponisten und Kirchenmusikers Jean-François Lalouette. Laut Inschrift auf dem Sockel ist er im Alter von 77 Jahren gestorben. Man sieht ihn hier aber im mittleren Alter als frontales Halbfigurenporträt mit Perücke, offener Jacke und einem Beffchen darüber. In seiner linken Hand hält er eine Schriftrolle, die über den Rand des oval gerahmten Bildnisses hinausragt.
Jean-François Lalouette hat sein Handwerk bei Jean-Baptiste Lully (BS-III 44, BS-III 656 und BS-III 707) am französischen Hof gelernt. Nach Streitigkeiten mit seinem Lehrer verließ er den Hof und komponierte Kirchenmusiken. Dabei arbeitete er ab 1639 als Musikdirektor an der Kathedrale von Rouen, von 1695 bis 1697 an Notre Dame de Versailles und 1697-1698 in Saint-Germain-l'Auxerrois, bis er schließlich von 1700 bis 1726 Chorleiter der Kathedrale Notre Dame de Paris war.
Das Bildnis wurde von dem Pariser Kupferstecher Jacques-Nicholas Tardieu (1716-1791) als Kupferstich hergestellt. Die Vorlage ist nicht bekannt. Verlegt wurde das Blatt bei einem Pariser Kollegen, dem Verleger Michel Odieuvre (1687-1756).
Signatur: Ferdinand pinx. J. Tardieu filius sculp.
Beschriftung: JEAN FR. LALOUETTE M.e de Musique et Beneficier de Notre Dame de Paris. Mort le 1.er Septemb. 1728 age de 77 ans.
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