Bei dieser Kirche müsste es sich um die ehemalige Hauptkirche St. Nikolai in Hamburg am Hopfenmarkt handeln. Heute steht von ihr nur noch eine Ruine als Mahnmal für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft zwischen 1933 und 1945. Der Bau der Kirche wurde um 1195 begonnen. Sie entstand auf Bitten der Bevölkerung, denen der Schauenburger Graf Adolf III. (1160-1225) entsprach. Der dritte Turm, die vorigen wurden durch Blitzschlag und Unwetter zum Einsturz gebracht, wurde 1657 nach den Plänen des Architekten Peter Marquardt (-1682) aus Plauen errichtet.
Zu sehen ist ein dreischiffiger Bau mit Chor im Osten und Turmaufsatz im Westen. Die Seitenschiffe scheinen leicht niedriger als das Langhaus gewesen zu sein und verfügen an der Fassade über ein Strebewerk und links über einen Giebelaufsatz am Dach, dort war anscheinend mal ein Portal. Nun sieht man viele kleine Wirtschaftsgebäude und sakrale Anbauten davor. Das Seitenschiff hat schon Maßwerk in den leicht spitzbogigen Fenstern. Am Interessantesten ist der Dachturm. Aus den viereckigen Unterbau mit mehreren Geschossen, die horizontal durch die gekuppelten Fenster gegliedert sind, geht ein oktogonaler Aufsatz mit begehbarer Galerie hervor. Dem folgt eine Haube, worauf wieder ein oktogonaler Aufsatz mit Uhr kommt, der auch eine Haube trägt. Und dem folgt nur noch eine offene Laterne mit Glockengeläut. Die Kirche steht inmitten eines weitläufigen Platzes umgeben von Wohnhäusern.
Das Blatt weist nur eine Verlegeradresse auf, sie gehört zu dem in Amsterdam tätigen Grafiker und Verleger Pieter Schenck (1660-1718), der das Blatt zusammen mit anderen Kupferstichen 1715 in Amsterdam in der Publikation "Effigies praecipuorum Aedificiorum publicorum urbis Hamburgi (...)" verlegt hat. Neben einer lateinischen Beschriftung wurde eine niederländische Übersetzung verwendet, die Zusatzinformationen bereithält.
Signatur: Pet Schenk ex: Amstelod: c. P.
Beschriftung: Templum S. Nicolai exstructum sub Adolpho III, comite Schoonburgi. / De Kerk van S.t Nikolaas gebout 1164, onder de regeringe van Adolf den II, Graaf van Schoonburg, zynde deze Toren, die de derde is, daar opgezet in t´ Iaar 1656.
Quelle: Teil von: Effigies praecipuorum Aedificiorum publicorum urbis Hamburgi Quae aere repraesentata Illustri et Reverendo viro Joanni Friderico Maiero, Lipsiensi, comiti Palatino, S. S. Theolog. Doctor. S. R. M. Sveciae a Consiliis, olim Profess. prim Wittenb. hodie Kilon, et Hamburg, nec non Hamb. Eccl. ad D. Jacobi Pastori et Scholarchae omni animi devotione sacra facit Petrus Schenk Sculptor Amstelaedamensis, Amsterdam 1715.
de