Porträt von Christoph Herdesianus. Der deutsche Jurist und Theologe wird hier als Halbfigur nach rechts gezeigt. Er blickt über den Betrachter hinweg nach oben. Neben natürlichem Haar trägt er Vollbart, dazu einen dicken, offenen Pelzmantel mit Weste darunter. Seine linke Hand ruht bzw. stützt sich auf einen Tisch o.Ä., der das Bildnis begrenzt. darauf stehen verschiedene Gegenstände: ein Schreibgerät, ein Tintenfass, ein Büchlein sowie eine Schriftrolle, die entrollt seinen Geburtsort wiedergibt. Hinter ihm tragen zwei kannelierte Säulen einen Bogen mit seinem Namen als Inschrift. In den Zwickeln darüber sind Blumenornamente eingearbeitet.
Aufgrund seines Vaters hatte Christoph Herdesianus ein Kanonikat in Halberstadt, seiner Heimat, inne und ging aber zum Studium der Theologie nach Wittenberg. Dort besuchte er Vorlesungen bei Martin Luther (1483-1546) und Philipp Melanchthon (BS-III ). Nach einer Studienreise nach Italien und Frankreich ließ er sich in Nürnberg nieder, wo er bis zu seinem Tode als Jurist tätig war. Er veröffentlichte seine theologische Schriften mit verschiedenen Pseudonymen.
Das Blatt trägt keine Signaturen. Da es aber in der Publikation "Icones viros virtute atque eruditione illustres repraesentantes (...) erschienen ist, handelt es sich bei dem Stecher wahrscheinlich um den in Lüttich geborenen Goldschmied, Stecher und Verleger Theodor de Bry (1528-1598), der das vorliegende Blatt als Kupferstich hergestellt hat. Dieses Bildnis wurde jedenfalls häufig gestochen, so hat die Stiftung Händel-Haus ein zweites Exemplar in ihrer Sammlung, das eine seitenverkehrte Variante zum vorliegenden Blatt darstellt (BS-III 569).
Beschriftung: [oben:] CHRISTOPHORUS HARDESIANUS IC. Syndic[us] Norimb.
[unten:] Romulidum Leges & ius coeleste veris, renol Qua verci sequris jus utriusque sori
Quelle: Boissard, Jean-Jacques: Icones viros virtute atque eruditione illustres repraesentantes (...) IV.Pars. - Frankfurt a.M.: Theodor de Bry (Erben) 1599, vor S. 27.
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