Porträt von Joseph Freiherr von Eichendorff. Der deutsche Lyriker ist hier als Brustbild im Dreiviertelprofil nach rechts dargestellt. Er schaut den Betrachter direkt an. Sein Haupt ist von schütterem Haar bedeckt. Ein Mantel mit breitem Kragen, Weste, Hemd und Fliege sind seine Kleidung. Unter dem Bildnis erscheint eine Beschriftung als faksimilierte Signatur des Dargestellten.
Joseph Freiherr von Eichendorff hat für etwa ein Jahr in Halle gelebt und Jura studiert. Daneben besuchte er auch philologische Vorlesungen bei Friedrich August Wolf und Friedrich Schleiermacher (BS-III 395). Auch besuchte er das Theater in Bad Lauchstädt und erlebte ein Gastspiel von Goethes Weimarer Bühne. Als sein Hauptwerk gilt "Aus dem Leben eines Taugenichts", das als Höhepunkt der deutschen Romantik zählt. Seine Lyrik wurde etwa 5000 mal vertont.
Das Blatt hier wurde nach einer Zeichnung von Carl Otto Berger von einem unbekannten Stecher gestochen. Möglicherweise hat Berger es selbst gestochen, doch das ist nicht erwiesen. Jedenfalls hat Berger es in Leipzig verlegt. Der Stecher scheint für den Großteil des Bildes einen Kupferstich verwendet zu haben, es besteht aber auch die Möglichkeit, dass er zusätzlich oder ausschließlich den Stahlstich verwendet hat. Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster, das ebenfalls ein Exemplar des vorliegenden Stichs besitzt, schätzt das Blatt auf eine Entstehungszeit um 1854/1885.
Signatur: nach einer Zeichnung C. O. Berger fec: Druck v. Berger's Druckerei, Leipzig.
Beschriftung: Jos: Freih: v: Eichendorff. [faksimilierte Signatur]
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