Porträt von André-Ernest-Modeste Grétry. Hier ist der französische Komponist als Brustbild nach rechts gewandt, der Kopf dem Betrachter zugedreht und müde anschauend dargestellt. Er trägt hier eine Perücke mit zwei Locken und einfache Kleidung. Das Bildnis erscheint oval gerahmt auf gemustertem Grund.
André-Ernest-Modeste Grétry zählt zu den wichtigsten französischen Komponisten der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Durch seinen Vater, der die erste Geige an der Lütticher Stiftskirche spielte, ermutigt, begann er schon früh selbst zu komponieren und wurde von seinem Vater unterstützt. Seine Studien setzte er in Rom fort. In Genf versuchte er Geld zu verdienen, indem er jungen Sängerinnen Unterricht gab und schrieb seine erste Opéra-comique. Mit dem Geld leistete er sich einen längeren Aufenthalt in Paris, wurde sogar nach Fontainebleau gerufen und schrieb einige Opern für Hochzeiten. Seine Opernstücke wurden sehr oft aufgeführt, und dass, obwohl er ständig durch lebensgefährliche Krankheiten mit dem Tod rang.
Das Blatt wurde vom deutschen Stecher Johann Christian Benjamin Gottschick (1776-1844) als Kupferstich ausgeführt. Dabei wurde eine Vorlage von der Pariser Malerin Louise Élisabeth Vigée-Le Brun genutzt, der Grétry sogar ein Drama widmete. Sie schuf wiederum 1785 ein Ölgemälde von ihm, das sich heute im Versailler Schloss befindet. Das vorliegende Blatt soll 1796 in der Publikation "Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste" (58. Band, Erstes Stück, Leipzig 1796) als Frontispiz erschienen sein, bisher konnte dies nicht nachgewiesen werden.
Signatur: L. V. Le Brun pinx. I. C. Gottschick sc.
Beschriftung: A. E. M. GRÉTRY.
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