Porträt von August Hermann Niemeyer. Der deutsche Theologe und Pädagoge wird hier als Brustbild nach links, mit nach rechts gedrehtem Kopf und Blick gezeigt. Er präsentiert sich ohne Perücke mit schütterem Haar. Seine Kleidung besteht aus einer dunklen Robe mit hohem Kragen, darunter einem weißen Halsbinder und am Kragenansatz eine kleine Auszeichnung, ein Kreuz am Bande. Unter dem rechteckigen Bildnis erscheint eine kunstvolle dreizeilige Beschriftung.
August Hermann Niemeyer war ein Urenkel von August Hermann Francke. Nach einem Theologiestudium in Halle am Pädagogium promovierte er erfolgreich und lehrte an der Universität. Nebenbei wurde er Direktor der Frankeschen Stiftungen. Ab 1808 wurde er Kanzler und Rector perpetuus der Universität in Halle.
Die Auszeichnung im Bildnis um den Hals des Dargestellten ist der Rote Adlerorden III. Klasse, der ihm 1817 verliehen wurde. Das Bildnis wurde vermutlich von Friedrich Theodor Müller als Stahlstich ausgeführt. Er hatte auch schon 1830 das Bildnis von August Hermann Francke gestochen, weshalb die Vermutung nahe liegt, dass der vorliegende Stich von ihm stammen könnte. Des Weiteren hat er die Robe des Dargestellten nachträglich mit Kohle eingeschwärzt. Als Vorlage verwendete Müller wohl ein Werk vom Holzschneider und Bildhauer Engelhard Graeff, das sich bisher nicht finden lässt. Das vorliegende Blatt scheint in einem der Hefte von "Zeitgenossen: ein biographisches Magazin für d. Geschichte unserer Zeit" erschienen zu sein; dies besagt zumindest die Zeile rechts unten: "Zeitgenossen Nr. 101 ( IV Jahrg. )". Bisher konnte das noch nicht nachgewiesen werden.
Signatur: Graeff gez. Jn. Stahl gest. v. F. Müller. Druck u. Verlag vom Bibliographischen Institut zu Hildburghausen. Zeitgenossen Nr. 101 ( IV Jahrg. )
Beschriftung: A. H. NIEMEYER Canzler der Universität zu Halle. (gest.) 1828.
Wasserzeichen: vorhanden, rechter Blattrand: Mae i.A. Huber (um 90° gedreht, seitenverkehrt).
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