Porträt von Christian Wilhelm von Brandenburg. Der einstige Markgraf von Magdeburg ist in dieser Ansicht als Brustbild nach rechts im Halbprofil dargestellt. Sein Blick ruht auf dem Betrachter. Er trägt keine Perücke, dafür eine kunstvoll hergerichtete Frisur sowie einen Bart. Um den Hals hat er eine einfache, aber auffällige Halskrause, die gut zu seinem mit Stickereien verzierten Wams passt, worüber er eine Schärpe trägt. Das Bildnis ist oval gefasst, eine Beschriftung erscheint direkt darunter.
Christian Wilhelm von Brandenburg wurde mit 10 Jahren zum postulierten Administrator des Erzstifts Magdeburg erwählt, das Amt konnte er jedoch erst mit 21 Jahren antreten, deshalb wurde es vorher vom Domkapitel Magdeburg verwaltet. Von 1608 bis 1631 war er dann Administrator von Magdeburg. 1624 wurde er auch Administrator von Halberstadt. Im Dreißigjähringen Krieg kämpfte er an der Front und übernahm 1626 das Kommando über ein niedersächsisches Kriegsheer. Eine Niederlage gegen Wallenstein hatte seine Absetzung als Administrator zur Folge.
Das Blatt ist zwar vollständig, jedoch gibt es keine Signaturen unter dem Motiv. Die Vorlage dürfte von Matthäus Merian stammen. Im Motiv ist ein Wasserzeichen zu finden, ein Adler, der auf dem Kopf steht, jedoch ist der Kopf des Adlers nicht vollständig sichtbar. Sowohl das Halberstädter Gleimhaus als auch die Österreichische Nationalbibliothek in Wien besitzen ein Exemplar des Blattes und schätzen die Entstehungszeit zwischen 1624 und 1674.
Beschriftung: CHRISTIAN WILHELMUS, Pos Administ. Magdeburg. Primas Germ. Coadiu. etc: (zusätzlich schwer lesbare handschriftliche Ergänzungen: (...) belli germanici. Bracholi. folo. igi?)
Wasserzeichen: vorhanden, im Motiv: Adler (auf Kopf stehend).
de