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Stiftung Händel-Haus Halle Bilder- und Graphiksammlung [BS-III 423]
Porträt Johann Heinrich Schulze (1687-1744) (Stiftung Händelhaus, Halle CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Händelhaus, Halle (CC BY-NC-SA)
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Porträt Johann Heinrich Schulze (1687-1744)

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Beschreibung

Porträt von Johann Heinrich Schulze. Der deutsche Universalgelehrte ist hier als sitzende Halbfigur nach links dargestellt. Sein Kopf geht nach rechts und seine Augen sind auf den Betrachter geheftet. Er trägt eine kurze Perücke, einen langen offenen Mantel mit kunstvoller Weste darunter und über seinem Schoß und seinen rechten Arm liegt ein saumverzierter Umhang. Auf einem kunstvoll ausgeführten Stuhl sitzt der Gelehrte an einem Tisch, auf dem sich ein längliches Gefäß mit Münzen, er war ein begeisterter Numismatiker, und ein Schriftblatt mit, vermutlich, hebräischen Schriftzeichen. Im Hintergrund erkennt man einen Vorhang von links, der den Blick auf ein Bücherregal rechts freigibt. Das Bildnis ist in einen steinernen, leicht bröckelnden, rechteckigen Rahmen gefasst, es wirkt wie ein Fenster, und an der Front der Brüstung ist ein Schild angebracht, auf dem in sieben Zeilen Schulzes Haupttätigkeiten sowie sein Geburtsdatum genannt werden.
Johann Heinrich Schulze profitierte von August Hermann Franckes Waisenhaus, da er sehr früh Waise wurde und auf diese Weise eine gute Schulbildung erhielt. Danach studierte er gleich an der Universität in Halle weiter, und zwar die Fächer Medizin, Chemie, Philosophie und Theologie. 1721 oder 1741 wurde er Mitglied der Leopoldina. Ab 1732 wurde er Professor an der Uni Halle, zunächst für die altertümlichen Wissenschaften und Sprachen, dann für die Medizin. Zu seinen Studenten gehörte auch Johann Joachim Winckelmann. Bei seinen Experimenten entdeckte er, dass sich Silbersalze durch Lichteinwirkung dunkel verfärben, was später für die Verwendung in der Fotografie maßgebend war. Er publizierte diese herausragende Erkenntnis.
Das vorliegende Blatt wurde von dem Kupferstecher und Verleger Johann Jakob Haid (1704-1767) als Schabkunst ausgeführt. Er orientierte sich dabei an der Vorlage seines Augsburger Kollegen Gabriel Spitzel (1697-1760). Haid veröffentlichte das Blatt in Jakob Bruckers Publikation: "Bilder-sal heutiges Tages lebender, und durch Gelahrheit berühmter Schrifft-steller (...)" (Augsburg 1745). Einige Jahre zuvor schuf Haid 1741 ein Blatt von Friedrich Hoffmann, bei dem er das gleiche Bücherregal, halb verdeckt von einem Vorhang, verwendet hat. Die Österreichische Nationalbibliothek in Wien hat gleich mehrere Exemplare des vorliegenden Blattes in ihrer Sammlung.

Signatur: Gabriel Spizel pinxit. I. Iac.Haid sculps. et excud. Aug. V. Dec.IV.

Beschriftung: D. IO. HENRICVS SCHULZE, Medicinae, Eloquentiae, Antiquitatum et Philosophiae Prof. Publ. Ord. Regiae Fridericianae, Acad. Imp. Natur. Curios. et Petropolit. ut et Reg. Societ. Scientar. Berolinens. Collega. Natus d. XII. May A. MDCLXXXVII.

Material/Technik

Schabkunst

Maße

H: 39,1 cm; B: ca. 24,9 cm (Blattmaß). H: 31,1 cm; B: 19,2 cm (Plattenmaß).

Karte
Veröffentlicht Veröffentlicht
1745
Johann Jacob Haid
Augsburg
Druckplatte hergestellt Druckplatte hergestellt
1745
Johann Jacob Haid
Augsburg
1744 1747
Stiftung Händel-Haus Halle

Objekt aus: Stiftung Händel-Haus Halle

1937 erwarb die Stadt Halle das in der Großen Nikolaistraße gelegene Geburtshaus des berühmten Komponisten Georg Friedrich Händel und eröffnete hier...

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