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Stiftung Händel-Haus Halle Bilder- und Graphiksammlung [BS-III 85]
Porträt Jean-Philippe Baratier (1721-1740) (Stiftung Händelhaus, Halle CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Händelhaus, Halle (CC BY-NC-SA)
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Porträt Jean-Philippe Baratier (1721-1740)

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Beschreibung

Porträt von Jean-Philippe Baratier. Der als Wunderkind bekannte Junge ist in dieser Darstellung sitzend auf dem Schoß der römischen Göttin Minerva, der Göttin der Weisheit und Hüterin des Wissens, dargestellt. Er trägt Perücke, einen Mantel und Halstuch und beugt sich gerade nach links, ein paar Schriften in den Händen haltend. Den Betrachter schaut er dabei mit schräg gelegtem Kopf herausfordernd an. Die Minerva neben ihm in ihrer Rüstungsuniform mit Helm hat die eine Hand um den Stuhl des Kindes gelegt und mit der anderen Hand weist sie auf die Schriften, die das Kind hält. Ihr Blick geht an dem Kind vorbei nach rechts unten. Links unten vor den Beiden stehen Bücher, ein Zirkel liegt auf den Schriften, weiterhin ein Globus und ein Teleskop. Im Hintergrund erkennt man ein wenig Architektur und so etwas wie eine Rauchwolke. Auf einem der Schriftstücke ist klar und deutlich ein Spruch zu lesen: "Non cetate/atate verum ingenio adipiscitur sapientia.", sinngemäß übersetzt: Nicht durch Alter, sondern durch Begabung erlangt man Weisheit.
Jean-Philippe Baratier war ein Sprachgenie. Mit nur 7 Jahren beherrschte er Deutsch, Französisch, Latein, Griechisch und Hebräisch. Er schrieb mit 10 Jahren bereits eigene Werke. Als er 14 Jahre als war, wurde er an der Berliner Akademie aufgenommen, um 1735 soll er seinen Magister-Abschluss in Halle erworben haben und 1738 an die Académie des Sciences in Paris berufen worden sein. Er studierte Mathematik und Astrologie und verfasste nebenbei Studien zum öffentlichen Recht, der Literatur und der Antike, die er anschließend gleich selbst übersetzte. Er starb im Alter von 19 Jahren in Halle an Krebs.
Dieses Blatt wurde 1741 von Johann Georg Wolfgang gestochen, der ab 1740 Hofkupferstecher in Berlin war. Das Blatt zeigt Jean-Philippe Baratier als Kind. Die Darstellung zusammen mit der Göttin Minerva könnte als Ausdruck der Hochachtung und Verehrung für diesen begabten Jungen bedeuten. Das Blatt soll laut dem Gleimhaus in Halberstadt Teil des Buches "Lebensbeschreibung [...]" von J.H.S. Formey sein, was jedoch nicht verifiziert werden konnte, da die zugänglichen Exemplare dieses nicht enthielten (evtl. ist das Blatt jeweils herausgetrennt worden). Weitere Exemplare des Blattes besitzen das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster und die Österreichische Nationalbibliothek in Wien.

Signatur: Peint. par Ant. Pesne Peintre du Roi. Gravé par Wolffgang Graveur du Roi. 1741.

Beschriftung: Im Bild: Ein Blatt mit einer geometrischen Darstellung ; auf dem Zettel darunter: „Non atate | verum ingenio | adipiscitur | Sapientia.“ Legende: „Jean Philippe Baratier | Maitre és Arts, et Membre de la Societé Royale | des Sciences de Berline | né à Schwobach, le 19 Janv: MDCCXXI. mort à Halle | le 5 Octob: MDCCXL.“

Quelle, Literatur, Dokumentation: Formey, Johann Heinrich Samuel: La Vie de Mr. Jean-Philippe Baratier ... Utrecht 1741. ; Peter Mortzfeld, Katalog der graphischen Porträts in der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel. München 1987ff., Objekt A 882. ; Konrad Sasse [Hrsg.], Katalog zu den Sammlungen des Händel-Hauses in Halle, 2. Teil: Porträts, Halle 1962, S. 39.

Material/Technik

Kupferstich

Maße

H: ca. 27,7 cm; B: 19,3 cm (Blattmaß). H: 23 cm; B: 16,2 cm (Plattenmaß).

Literatur

  • Sasse, Konrad (Hrsg.) (1962): Katalog zu den Sammlungen des Händel-Hauses in Halle. 2. Teil: Bildsammlung: Porträts. Halle an der Saale
Vorlagenerstellung Vorlagenerstellung
1735
Antoine Pesne
Druckplatte hergestellt Druckplatte hergestellt
1741
Johann Georg Wolffgang
1734 1743
Stiftung Händel-Haus Halle

Objekt aus: Stiftung Händel-Haus Halle

1937 erwarb die Stadt Halle das in der Großen Nikolaistraße gelegene Geburtshaus des berühmten Komponisten Georg Friedrich Händel und eröffnete hier...

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