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GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung Porträtsammlung Freundschaftstempel [M 25/2001 DLG]
Selbstporträt Anton Graff (Gleimhaus Halberstadt CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Gleimhaus Halberstadt / Ulrich Schrader (CC BY-NC-SA)
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Selbstporträt Anton Graff

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Beschreibung

Nach erstem Unterricht bei Johann Ulrich Schellenberg ging Anton Graff (1736 - 1813) 1759 zu Johann Jacob Haid nach Augsburg und 1757 zu dem Porträtisten Leonhard Schneider nach Ansbach. 1759 erfolgte die Rückkehr nach Augsburg und es begann eine intensive Porträttätigkeit. Durch Christian Ludwig von Hagedorn erfolgte 1766 die Berufung an die Kunstakademie in Dresden. Abgesehen von Reisen im Zusammenhang mit Porträtaufträgen, vor allem nach Berlin und Leipzig und auch in die Schweiz, war G. in Dresden tätig. Verheiratet war er mit Auguste Sulzer, der Tochter des Mathematikers und Ästhetikers Johann Georg Sulzer.
Anton Graff war der führende Porträtist seiner Zeit in der nördlichen Hälfte Deutschlands, ein Meister insbesondere des Porträts großer Geister.
Der Verzicht auf Stand und Rang bezeichnende Attribute ist ein Merkmal des Porträts der Aufklärung, das stattdessen Charakter und Seele in den Blick rückte. Bemerkenswerterweise stellten sich allerdings Maler selbst zumeist mit den Abzeichen ihres Künstlertums dar, und so auch Graff in der Mehrzahl seiner vielen Selbstporträts.
Ein Attribut des Künstlerporträts ist auch der intensive Blick, der indessen von Graffs Schwiegervater Sulzer als ein individuelles Charakteristikum beschrieben worden ist. Sulzer nämlich, der selbst mehrfach von Graff porträtiert wurde, hatte bemerkt, dass mancher "die scharfen und empfindungsvollen Blike, die [Graff] auf sie wirft, kaum vertragen k[ann]; weil jeder bis in das Innere der Seele zu dringen scheint."
Gestalterisch auffällig an diesem wie an vielen Werken Graffs ist der starke Hell-Dunkel-Kontrast. Die sehr dunklen und großen Augen sind Teil dieses Kontrastes. Der Hintergrund hat dieselbe Farbe wie die Augen und wirkt so als deren Resonanz. Die Stirn ist die hellste Partie, der Kopf scheint fast zu leuchten, was als optische Metapher für geistige Ausstrahlung zu lesen ist.

Dem 65. Band der "Allgemeinen deutschen Bibliothek" von Friedrich Nicolai 1786 ist als Frontispiz ein Stich von E. Henne nach dem Gemälde von Anton Graff beigegeben.
Das vorliegende Gemälde wurde dem Gleimhaus vom Land Sachsen-Anhalt als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

63 x 51,5 cm (mit Rahmen 78,5 x 66,2 x 7,1 cm)

Literatur

  • Berckenhagen, Ekhart (1967): Anton Graff. Leben und Werk. Berlin, Nr. 490, 491, 494
  • Lacher, Reimar F. (Hg.) (2010): Von Mensch zu Mensch. Porträtkunst und Porträtkultur der Aufklärung. Halle, 136
GLEIMHAUS  Museum der deutschen Aufklärung

Objekt aus: GLEIMHAUS Museum der deutschen Aufklärung

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