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Diakon aus einem Flügelaltar von Binde (Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Johann-Friedrich-Danneil-Museum Salzwedel / Detlef Witt (CC BY-NC-SA)
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Diakon aus einem Flügelaltar von Binde

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Beschreibung

Die Heiligenfigur steht auf einem reich profilierten polygonalen Sockel. Figur wie auch Sockel wurden gemeinsam aus demselben Werkstück gearbeitet. Der Mantel der Skulptur fällt durch die plastischen gebrochen Gewandfalten auf, die den Körper oft schwungvoll einhüllt und durchaus gekonnt modernes süddeutsches Formengut rezipiert. Der Kopf ist kräftig modelliert, recht gedrungen mit relativ kleiner Nase und Augen.
Die Formensprache des Schnitzers ist sehr prägnant und findet sich hauptsächlich in der nordöstlichen Altmark an zahlreichen Altarwerken wieder: So neben Thielbeer und Binde in Audorf, Dankensen, Dessau bei Arendsee, eine Madonna in Darnebeck, zwei Figuren in Storbeck und eine Madonna in Barsikow (Ostprignitz).

Die Plastik ist bis auf die fehlende rechte Hand und die Nasenspitze und einige Anobienlöcher holzseitig recht gut erhalten, die farbige Fassung ist in Resten, aber original erhalten und lässt eine farbige Rekonstruktion wie folgt zu.
Das jetzt dunkelbraun wirkende Haar könnte jedoch auch mit braunem Bolus unterlegt und dann versilbert worden sein. das Inkarnat ist weiß und rosa gehöht. Das kurzärmelige Obergewand weist eine Polimentvergoldung mit bunter Fransenborte in Rot, Silber, Grün, Silber, Rot, Grün, Gelb, Rot, Grün und Blau auf. Das Untergewand ist in Umbra oder Silber (?) gehalten - mit vereinzelter Goldauflage am Saum, der unter dem Obergewand hervorschauende Ärmel ebenfalls.
Der hohe, mehrfach gegliederte Sockel ist folgendermaßen gefasst (von oben nach unten): grün, blau, gold, silber, gold, blau, silber. Hier finden sich Anobienausfluglöcher.
Fehlstellen im Holz betreffen die Nasenspitze und den rechten Unterarm mit Attribut. Der Arm war vermutlich nur in die Ärmelhöhlung gesteckt. Außerdem gibt es einen kleineren Ausbruch am Sockelgesims.

Material/Technik

Lindenholz, Schnitzerei

Maße

H: 41,0 cm x B: 13,0 cm

Inventarnummer

[VI/33/57]

Gehört zu

Religion und Glaube

Literatur

  • Knüvener, Peter (2015): Die mittelalterlichen Kunstwerke des Johann-Friedrich-Danneil-Museums in Salzwedel. Berlin / Salzwedel, S. 110ff.; Kat. 32.5.
  • Stapel, Wilhelm (1913): Der Meister des Salzwedeler Hochaltars: nebst einem Überblick über die gotischen Schnitzaltäre der Altmark. In: 40. Jahresbericht des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte zu Salzwedel. S. 3-128. Salzwedel, S. 83

[Stand der Information: ]

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