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Schuhfabrik Ernst Pretzsch

"Im Jahre 1879 gründete Ernst Pretzsch sein Unternehmen in der Kleinen Deichstraße. In den ersten Jahren wurde dort die Bodenmontage für Kindersachen ausgeführt. 1884 musste der Betrieb erweitert werden (mittlerweile wurde der gesamte Schuh produziert) und der Betrieb wurde auf das Grundstück der Beuditzstraße 42 verlegt. Das Werk wurde durch verschiedene Umbauten ständig der wachsenden Produktion angepasst jedoch musste 1909 das Grundstück Beuditzstraße 40 hinzugekauft werden. Seit dem Jahr 1927 fertigte das Unternehmen im Heuweg 17. Es wurde Schuhwerk für Knaben und Herren, welche unter der Marke "Felsenfest" vertrieben wurden und ferner rahmengenähte Herren- und Damenstiefel, die unter der Bezeichnung Rakete in den Handel kamen. In der Zeit des 2. Weltkrieges befand sich in der Fabrik ein Luftschutzkeller, welchen die umliegenden Anwohner gezwungener Maßen nutzten. Ebenfalls wie die Trampler Schuhfabrik und die Dietrische Papierfabrik erfolgte am 11. März die Demontage. Allerdings konnte bereits im Mai 1946 die Produktion erneut aufgenommen werden. Bei den republikweiten Streiks am 17. Juni 1953 waren ebenfalls Arbeiter aus der Schuhfabrik Pretzsch dabei. Danach wurde der Betrieb wieder privatisiert. Auf Beschluss des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik vom 9. Februar 1972 erfolgte die vollständige Umwandlung von privaten Betrieben in volkseigene Verwaltungen. Somit wurde aus der Pretzschen Schuhfabrik der VEB Rakete. Am 1. Januar 1976 folgte die Zuordnung des VEB Berufsschuh (ehem. Püschel) an den VEB Rakete. Im Jahr 1980 wurde der VEB Rakete zum Volkseigenen (VE) Kombinat Schuhe angegliedert, welche am 1. Januar 1979 die Nachfolge der Vereinigten Volkseigenen Betriebe (VVB) Schuhe antrat (der Sitz blieb in Weißenfels). Der VEB Rakete wurde 1988 mit den Werken Kristiania, Berufsschuh, Herrenschuh, Sportschuh und Junger Pionier an den VEB Banner des Friedens angegliedert. Nach der Wende löste sich die alte Rakete aus dem VEB Banner des Friedens und wurde zur Smart-Schuh GmbH, bevor sie 1992 zum letzten Mal in ihrer langjährigen Geschichte umbenannt wurde, in Weißenfelser Schuhmanufaktur. Dieser Betrieb liquidierte 1994." (Aus: Daniel Busse, "825 Bilder von Weißenfels", Weißenfels: Arpsverlag 2010)

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Ein einzelner Damenpumps, Weißenfelser Schuhfabrik, DDR, 1959Ein einzelner Damen-Slipper, VEB Schuhfabrik Ernst Pretzsch "Rakete", WeißenfelsDamen-Slipper, 1954, linksEin einzelner Damen-Slipper, Schuhfabrik Ernst Pretzsch Weißenfels, 1955, DDRDamen-Slipper, 1956, linksEine einzelne Damensandalette, Schuhfabrik Ernst Pretzsch, Weißenfels, 1951/52
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