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Landesmuseum für Vorgeschichte Halle Späte Jungsteinzeit/Spätneolithikum (2.700-2.200 v. Chr.)

Späte Jungsteinzeit/Spätneolithikum (2.700-2.200 v. Chr.)

Über die Sammlung

Die spätsteinzeitlichen Stämme und Clane vollzogen zukunftsweisende Kulturbrüche, die vor rund 4500 Jahren das Metallzeitalter einläuteten. Viele von ihnen formierten sich zu überregionalen Ideengemeinschaften, die zum Teil - auf getrennte Gebiete verstreut - über halb Europa ausgedehnt waren, wie etwa die Schnurkeramik- und die Glockenbecher-Kultur. Innovationen aus vielen Richtungen des Kontinents strömten nach Zentraleuropa, wodurch auch hier allmählich die eigenständige Kupfer- und Goldverarbeitung begann. Ideen- und Güteraustausch führten zu zivilisatorischen Angleichungen, an deren Ende die ersten Bronze verarbeitenden Gesellschaften standen, so auch die Aunjetitzer Kultur in Mitteldeutschland. Geistige und gesellschaftliche Gemeinsamkeiten bildeten Eckpfeiler dieser weit vernetzten Kulturbewegungen: Selbstdarstellung, tendenzielle Arbeitsteilung und -spezialisierung, demographische Gesellschaftsgliederung sowie Etablierung von Führungsspitzen. Man gab die Kollektivgrabsitte allmählich auf, um Individualität in Einzelbestattungen zu demonstrieren. Der im Totenbrauchtum nun unerlässliche Becher war Sinnbild der konstitutiven Bedeutung förmlicher Trinkrituale, vermutlich bei Initiationen und Gefolgschaftszeremonien. Vielleicht reichte man dabei auch Rauschgetränke mit Schlafmohn, der wohl nicht zufällig nun seine europaweite Verbreitung erfuhr.<br>
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© Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt - Landesmuseum für Vorgeschichte; Grafik: Karol Schauer

Diese Sammlung umfasst folgende Teile

Schnurkeramik-Kultur (ca. 2.800-2.050 v. Chr.) [14] Objekte zeigen
Einzelgrabkultur (ca. 2.800-2.050 v. Chr.) [6] Objekte zeigen
Schönfelder Kultur (ca. 2.800-2.200 v. Chr.) [6] Objekte zeigen
Glockenbecher-Kultur (ca. 2.500-2.050 v. Chr.) [12] Objekte zeigen

[Stand der Information: ]