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Landesmuseum für Vorgeschichte Halle Ilsenhöhle Ranis, Saale-Orla-Kreis (um 40.000 Jahre vor heute)

Ilsenhöhle Ranis, Saale-Orla-Kreis (um 40.000 Jahre vor heute)

Über die Sammlung

Fund: 60 außergewöhnlich qualitätvoll gearbeitete Feuersteinwerkzeuge, vor allem Messerklingen und wohl auch Speerspitzen.

Fundumstände: Forschungsgrabungen zwischen 1932 und 1938 in der aus einem heute eingestürzten Felsüberhang und zwei Felsspalten bestehenden Höhle.

Datierung: Mittlere Altsteinzeit (Ranis 1-2) bis Jüngere Altsteinzeit (Ranis 3), ca. 80.000 - 31.000 Jahre vor heute

Bedeutung: Die mächtige Verfüllung der Höhle zeigt eine ungestörte und über Jahrzehntausende reichende Stratigraphie. Es ist der einzige Fundplatz in Mitteldeutschland, an dem der aufeinander folgende Aufenthalt der Menschenarten Homo sapiens neanderthalensis und Homo sapiens sapiens nachzuweisen ist. Diese Höhle ist eines der ganz seltenen Bodendenkmale, in denen das Verschwinden der Neandertaler und das Auftauchen der Jetztmenschen faßbar werden. Angelpunkt sind die etwa 40.000 Jahre alten steinernen "Blattspitzen", die sowohl von Neandertalern als auch von Jetztmenschen hergestellt worden sein könnten (Ranis 2). Da Siedlungsspuren und Hinterlassenschaften der Steinbearbeitung fehlen, wurde dieser Platz wohl nur gelegentlich aufgesucht, um dort ausgewählte Gerätschaften zu deponieren oder dem mißbräuchlichen Zugriff zu entziehen.

© Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt - Landesmuseum für Vorgeschichte; Grafik-Ausschnitt: Karol Schauer

Diese Sammlung ist Teil von

Jüngere Altsteinzeit/Jungpaläolithikum (ca. 40.000-10.000 vor heute) [14]

[Stand der Information: ]