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Kulturstiftung Sachsen-Anhalt - Domschatz und Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt Textilien

Textilien

Über die Sammlung

Mit textiler Bekleidung verändern sich Personen, wandeln sich Räume. Textilien bilden ein grundlegendes Element der Gestaltung. Diese Bedeutung hatten sie auch und gerade im Mittelalter, doch wegen des starken Verfalls der feinen Fasern, aus denen Textilien bestehen, gingen sie überwiegend verloren.
So bildet die Textilsammlung im Domschatz Halberstadt mit ihren rund 300 Werken oder Werkkomplexen ein außergewöhnliches und fast einzigartiges Zeugnis. Dazu kommen die zahlreichen, bis in das Frühmittelalter zurückreichenden, kostbaren Stofffragmente zur Verhüllung der Reliquien. Der überwältigende Teil stammt aus dem Mittelalter, aus der Zeit vom 11. Jahrhundert bis ins frühe 16. Jahrhundert; wenige Stücke entstanden später. Alle gemeinsam dienten der variablen Ausstattung des Domes, seiner Ausschmückung zu Feiern und Festtagen. Einerseits bereicherten sie die Raumgestaltung, wie Bildteppiche, Fastentücher oder Fahnen, zudem bekleideten sie Skulpturen an besonderen Tagen wie die zahlreichen erhaltenen Mäntelchen. Andererseits zierten sie den Altar mit Decken, Behängen, Korporalien und Pallia zur Messfeier. Einzigartig ist der Bestand an Bildteppichen in Umfang und Bedeutung mit den ältesten erhaltenen Wirkteppichen, dem Abraham-Engel-Teppich und dem Christus-Apostel-Teppich aus der Mitte des 12. Jahrhunderts, einzigartig auch der Bestand an den ältesten überlieferten Stickereien des Byzantinischen Reichs. Sie bilden rare Zeugnisse früher mittelalterlicher Bildkunst.
Die große Zahl geistlicher Gewänder zeigt, wie sich Bischöfe und Priester kleideten, wie sie ihren Rang repräsentierten, wie sie als Stellvertreter Christi die Messe zelebrierten. Sie reicht von mehrteiligen Ensembles der Bischofsornate oder Messgewänder bis zu selten bezeugten Strümpfen, Schuhen, Handschuhen – und einer Zipfelmütze. Diese Werke bieten nicht nur seltene Einblicke in eine kaum mehr bekannte Kunst. Ihre große Zahl ermöglicht es auch, die Veränderungen der Gestaltung durch die Jahrhunderte und den Reichtum des Designs zu beobachten.

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